Was offensichtlich diese inkompetenten Affen in der Politik nicht verstehen oder nicht verstehen wollen, die Überschuldung der PIIGS-Länder ist nur eine Seite des Problems. Viel gravierender ist die schlechte Wettbewerbsfähigkeit ihrer Volkswirtschaften. Das heisst, die Lohnstückkosten in Griechenland, Irland, Portugal, Spanien und auch in Italien sind seit dem Jahr 2000 deutlich stärker angestiegen als etwa in Deutschland. Die Preise sind gemessen an der Produktivität zu hoch. Da alle diese Länder ihre Produkte auf den Weltmärkten in Euro anbieten, sind sie deutlich weniger konkurrenzfähig und ihre Wirtschaft stagniert.
Die PIIGS-Länder können nicht in der gleichen Währung wie Deutschland sein, denn die Volkswirtschaften sind nicht vergleichbar. Eine Zins- und Finanzpolitik, die für die Euro-Kernländer richtig sein kann, ist völlig falsch für die Peripherie. Das muss endlich eingesehen werden. Diese Vereinheitlichung hat ja erst zum Problem geführt. Und jetzt wollen sie noch mehr Integration und Zentralismus? Das führt zu einem sozialistischen System, zu einer EUDSSR der Subventionen, wo über eine Transferunion die Schwächen der PIIGS-Länder ständig ausgeglichen werden muss.
Früher mit eigener Währung konnten sie abwerten und so kompensieren. Das ist ihnen in der Zwangsjacke Euro nicht mehr möglich. Die einzige Option die sie haben, sie müssen ihre Kosten und damit die Löhne deutlich senken. Es muss eine Deflation stattfinden. In Griechenland hat man schon die Bezüge der Beamten um 20 und mehr Prozent zwangsweise gekürzt. Wie soll das in der Privatwirtschaft gehen? Und wenn man es macht, hat die Bevölkerung weniger Geld zum konsumieren, was wiederum die Konjunktur abschwächen lässt, weniger Steuereinnahmen bedeutet, die Schuldentilgung und Zinszahlung verunmöglicht etc. Ein Spirale nach unten, die auch keine Lösung ist.
Ausserdem werden die Menschen sich ein geringeres Einkommen und damit eine Verarmung nicht gefallen lassen und auf die Strasse gehen. Ein heisser Herbst steht bevor.
Es führt kein Weg daran vorbei, die PIIGS-Länder müssen aus dem Euro ausscheiden, um auf die Beine zu kommen. Ein Schuldenschnitt und eine Währungsabwertung ist die einzige Lösung. Nur, das wollen die Euro-Turbos einfach nicht akzeptieren, stecken den Kopf in den Sand und wursteln weiter. Was jetzt in Brüssel beschlossen wurde und von den Medien als "grosser Wurf" verkündet wird, ist nur wieder eine Verschiebung des Problems. Je länger sie krampfhaft den Euro zusammenhalten, koste es was es wolle, je mehr stauen sich die Probleme auf und wenn der Damm platz, wird die Wucht und der Schaden um so grösser sein.
Wenn Merkel sagt: "Was wir in diesen Zeiten aufwenden, bekommen wir um ein Vielfaches zurück," dann hat sie wohl recht, aber anders als es gemeint ist. Deutschland zahlt wie immer und dann noch mehr. Und wenn Sarkozy sagt: "Das machen wir nur für Griechenland, wir werden es für kein anderes Land der Eurozone machen," es sei ein Sonderfall, dann kann ich nur lachen. Wenn das kleine Griechenland schon so eine riesige Rettungsaktion notwendig macht und eine Eurokrise auslöst, was ist erst wenn Spanien und Italien kommt? Darüber wurde nicht geredet, obwohl die Gefahr die von dort ausgeht viel grösser ist.
Noch mehr lachen die Banken, denn die Beteiligung auf freiwilliger Basis an einem Schuldenverzicht ist ein Witz. Wenn Ackermann dem zustimmt, dann ist da was ganz grosses faul. Nie und nimmer verzichtet diese gierige Finanzmafia wirklich, sondern das zahlt irgendwie der deutsche Steuerzahler. Und was die Medien der deutschen Bevölkerung nicht erzählen, Deutschland wird im Endeffekt die Schulden der PIIGS garantieren müssen. Für den deutschen Anteil am EFSF-Fonds sind das 790 Milliarden Euro oder 32 Prozent des BIP!!!
Jetzt gehen die Flaschen vom Sondergipfel nach Hause und verkaufen ihren Beschluss als Erfolg, um sich dann selbstzufrieden in die Ferien abzusetzen. Merkel hat Deutschland verraten, stellt es aber als Sieg hin, dabei hat sie einer Haftungsunion zugestimmt. Kein Problem wurde wirklich gelöst, sondern nur überpinselt und in die Zukunft verschoben. Was kann man auch mehr erwarten, wenn genau die, welche die Krise verursacht haben, sie lösen sollen.
Wenn alles jetzt so toll ist, warum reagieren die Märkte bereits ernüchternd? Nach einem Anstieg fällt der Euro wieder gegenüber dem Franken und liegt wo er gestern war. Gold steigt auf 1110 Euro die Unze. Und die Ratingagentur Fitch hat verkündet, sie wird die griechischen Staatsanleihen mit "Default" bewerten, falls sich die Banken tatsächlich am Schuldenverzicht für Griechenland beteiligen.
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Die Plutonomie ... eine Gesellschaft kontrolliert von und zum Vorteil der reichsten 1 Prozent!
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