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Lesermail (Datingstudie)
Genderama-Leser Jürgen S. schreibt mir zu diesem Beitrag:
Kurz nachdem mein Bruder 1966 mit einer Lehre als Schriftsetzer begann, wurden von Seite der Gewerkschaft die Gehaltunterschiede zwischen Frauen und Männern gestrichen.
Mich hatte zu der Zeit verwundert, dass unter den Frauen, die nun ein attraktives Gehalt bekamen, es als selbstverständlich galt, dass sie weiterhin ihr ganzes Gehalt für sich selber ausgeben durften. Für die Familie war weiterhin nur der Ehemann zuständig.
Als ich 1971 in meinem letzten Schuljahr war, muss ich gestehen, dass ich etwas neidisch gegenüber den Mädchen war: Sie konnten Karriere machen, wenn sie wollten; sie konnten irgendetwas studieren, was sie interessierte, auch wenn es nicht unbedingt das große Geld versprach, oder sie konnten einfach jobben. Nach der Hochzeit würde der Ehemann für den Unterhalt der Familie verantwortlich sein. Für Jungs war das wichtigste Kriterium, wieviel Geld sie im Beruf verdienen würden.
Von Datingkosten geredet: Sehr wenige Jungs hatten damals keine Berufsausbildung angefangen, während sehr viele Mädchen zwischen Schulabschluss und Heiraten einfach jobbten. So hatte man die Situation, das der Junge für alles zahlen musste und sein Date, die das Dreifache verdiente, freihalten musste.
Der Grund, warum ich all dies erwähne, ist, dass man immer wieder hört, früher wurden Frauen/Mädchen ausgenutzt oder wenigstens benachteiligt, das hat sich schon geändert. Diese Behauptung ist einfach falsch. Männer und Frauen hatten Privilegen und Obligationen. Dass alle Frauen benachteiligt waren und Männer begünstigt, ist schlicht gelogen.
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