Die Welt: "Mediziner will Vaginal-Beschneidung legalisieren"
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Die Welt: "Mediziner will Vaginal-Beschneidung legalisieren"


Genderama berichtete schon vor einer Woche über den Gynäkologen, der die Legalisierung der Genitalverstümmelung bei Jungen zum Anlass nimmt, dasselbe auch bei Mädchen zu fordern. Inzwischen hat auch Die Welt diesen fragwürdigen Mediziner entdeckt und lässt in ihrem Artikel die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes e.V. gegen ihn Position beziehen:

"Wir protestieren gegen jeglichen Versuch, den Schutz der körperlichen Unversehrtheit von Kindern zu schwächen", sagte die Vorstandsvorsitzende Irmingard Schewe-Gerigk. Die Organisation warnte bereits vor Wochen in einer Stellungnahme zum Gesetzesentwurf der Bundesregierung zur männlichen Beschneidung: Die Legalisierung männlicher Beschneidung könne zu Forderungen nach einer Legalisierung weiblicher Genitalverstümmelung auf Grundlage des Gleichheitsgrundsatzes führen.

"Die Reaktion des ägyptischen Arztes zeigt, dass der Gesetzesentwurf der Bundesregierung zur Beschneidung bei Jungen die Befürworter der weiblichen Genitalverstümmelung ermutigt, eine Legalisierung weiblicher Beschneidung zu fordern, mit dem Argument, dass die Jungenbeschneidung straffrei bleibt", sagte Franziska Gruber von Terre des Femmes der "Welt".


Bekanntlich begrüße ich es sehr, wenn Feministinnen und Männerrechtler gegen offenkundigen Irrsinn ausnahmsweise einmal an einem Strang ziehen. So ganz kann Terre des femmes allerdings auch bei diesem Thema das Messen mit zweierlei Maß nicht ablegen:

"Die körperliche Unversehrtheit bei einwilligungsunfähigen Kindern muss geschützt werden. Erwachsene Männer sollen aber weiterhin das Recht haben, eine Beschneidung durchführen zu lassen. Die weibliche Genitalverstümmelung stellt allerdings eine Verletzung der Menschenrechte da. So sollen nicht nur Mädchen, sondern auch einwilligungsfähige Frauen weiterhin nicht das Recht besitzen, sich beschneiden zu lassen", sagt Gruber.


Möglicherweise fehlen mir hier punktuell das Hintergrundwissen, um diese merkwürdige Unterscheidung zu verstehen. Allerdings erinnert sie mich nur allzu gut an die generelle feministische Grundhaltung, dass Frauen, die sich für Dinge entscheiden, die von Feministinnen nicht gutgeheißen werden (Hausfrauen, Sexarbeiterinnen, Masochistinnen, Kopftuchträgerinnen etc.), "vor sich selbst geschützt" werden müssen. Männern bei solchen Fragen Entscheidungsfreiheit zuzubilligen und Frauen nicht, wirkt auf mich ein ganz klein wenig frauenfeindlich und wenig emanzipatorisch.




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