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Konsequenzen gezogen: Kubicki will sich künftig vor Journalistinnen hüten
"Wenn ein Politiker fürchten muss", kommentiert Medienanwalt Ralf Höcker auf seiner Facebookseite die Brüderle-Debatte, "dass jeder harmlose (ja, harmlose!) Blödsinn, den er an der Theke nach einigen Bierchen mal gesagt oder gemacht hat, nicht mehr durch ein Gespräch unter vier Augen geklärt wird, sondern das Ganze am nächsten Tag gleich in der Zeitung steht, ist die Privatsphäre am Ende und die vertraulichen Hintergrundgespräche zwischen Journalisten und redseligen alkoholisierten Politikern sind es ebenfalls. In diesem Sinne ist der durch angebliche Blicke in ihr Dekolleté offenbar schwer traumatisierten Journalistin zu wünschen, dass sie sich ihre Karriere durch ihren Tabubruch nachhaltig versaut hat. Denn von Thekengesprächen als oft äußerst informativem Rechercheinstrument wird die Dame nun wohl für alle Zeiten ausgeschlossen bleiben."
Hier stellt sich allerdings die Frage, ob Politiker aufgrund des derzeit durch die Medien gallopierenden Irrsinns nur bei der einen Journalistin die Konsequenzen ziehen, der sie diese Boulevardisierung des Themas sexuelle Belästigung zu verdanken haben, oder ob nicht viele ihrer Kolleginnen ebenfalls darunter leiden werden. Wie heute der Focus berichtet, machte inzwischen FDP-Vorstandsmitglied Wolfgang Kubicki den Anfang und erklärte, er wolle persönliche Kontakte zu Journalistinnen in Zukunft einschränken: "Ich werde künftig keine Journalistinnen mehr als Wahlkampfbegleitung in meinem Fahrzeug mitnehmen. Und ich werde künftig Situationen wie Gespräche an der Hotelbar meiden, wenn Journalistinnen beteiligt sind. Denn natürlich rutscht einem da schon mal eine lockere und nicht gelungene Bemerkung heraus. Jetzt muss ich damit rechnen, dass das gegen mich verwendet wird." Auf die Frage, wie groß der aus der Affäre entstandene Schaden für seine Partei sei, erwiderte Kubicki: "Der Schaden ist beherrschbar. Für die Reputation des 'Stern' dürfte er erheblich größer sein."
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