Am Montag versuchte das kanadische Boot nach Gaza, die "Tahrir", den Hafen von Agios Nikolaos auf Kreta zu verlassen. Kaum ca. 5 Kilometer ab der Küste wurde es von der griechischen Marine gestoppt und bewaffnete Soldaten kamen ab Bord. Der Kommandeur der Kaperaktion fragte: "Wer ist der Kapitän?", worauf die Aktivisten jeweils in Solidarität riefen: "Ich bin der Kapitän! Nein, ich bin der Kapitän!" Die Soldaten übernahmen die Kontrolle über das Schiff und es wurde zurück in den Hafen geschleppt. Bei der Anlandung wurde es gegen die Kaimauer geknallt und dabei beschädigt.
Als die Soldaten der Küstenwache die Brücke der Tahrir übernahmen, riefen die Aktivisten, "Ihr arbeitet für Israel, die griechische Bevölkerung unterstützt das nicht." Laut den Passagieren haben einige der griechischen Soldaten ihnen später gesagt: "Wir wollen das gar nicht tun, aber wir haben unsere Befehle!"
Na ja, diese Ausrede, es werden nur Befehle befolgt, ist spätestens seit den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen keine mehr. Befehle die verbrecherisch sind oder mit dem eigenen Gewissen unvereinbar, muss man nicht befolgen.
Als die Tahrir im Hafen ankam wurden die Soldaten von einer Menge mit den Rufen begrüsst, "Lasst sie frei, Freiheit für Palästina!" und "Freiheit für Gaza, Freiheit für Griechenland!"
Das Schiff wurde beim Landemanöver an die Betonmauer des Hafen geknallt und dabei der Dieseltank beschädigt.
Die Organisatoren der kanadischen Mission kommentierten die Kaperung ihres Schiffes mit den Worten: "Artikel 13.2 der universellen Deklaration der Menschenrechte besagt: 'Jeder hat das Recht jedes Land zu verlassen'. Das Verhindern der Abfahrt der Schiffe der Flotille aus griechischen Häfen ist eine eindeutige Verletzung dieser Menschenrechte."
Laut internationalen Seerecht haben die griechischen Behörden kein Recht Schiffe die unter ausländischer Flagge stehen im Hafen festzuhalten, die Ausfahrt zu verhindern oder auf See zur Umkehr zu zwingen. Was hier passiert ist eine eindeutige Verletzung der griechischen und internationalen Gesetze und das von einer Seefahrernation, die historisch gesehen immer schon von der freien Schifffahrt gelebt hat und weiss was sich gehört.
Aber wir wissen mittlerweile, die sogenannten westlichen Demokratien (lach) legen die Gesetze aus wie es ihnen passt. Sie sind keine Rechtsstaaten mehr, sondern es herrscht Willkür und das Recht des Stärkeren, typische Kanonenbootdiplomatie. Verbrecher sind immer nur die anderen, die welche sie als "die Bösen" deklarieren. Selber bezeichnen sie sich als "die Guten" und unterliegen keinerlei Gerichtsbarkeit. Sitzt irgendein Kriegsverbrecher der NATO-Staaten in Den Haag?
Und was die "Odacity of Hope" betrifft, die im Militärhafen von Athen eingesperrt liegt, Kapitän John Klusmire, der seit Freitag im Gefängnis sitzt, wird heute um 12:00 Uhr dem Richter vorgeführt und sich die lächerlichen Anschuldigungen anhören. Die Passagiere werden sich vor dem Gerichtsgebäude in Solidarität versammeln und seine Freilassung verlangen.
UPDATE: Kapitän Klusmire wurde vorläufig aus der Haft entlassen, aber das Verfahren läuft weiter.
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