Hinrich Rosenbrock: Blog tilgt Vorwürfe häuslicher Gewalt
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Hinrich Rosenbrock: Blog tilgt Vorwürfe häuslicher Gewalt


Vor wenigen Wochen hatte Genderama über anonyme Gewaltvorwürfe aus der Marburger Frauenszene gegen den radikalfeministisch geprägten Geschlechterforscher Hinrich Rosenbrock berichtet. Obwohl Rosenbrock die Männerrechtsbewegung in seinen Schriften auf abenteuerliche Weise mit einem rechtsradikalen Massenmörder in Verbindung brachte, hatte die übergroße Mehrheit dieser Männerbewegung hervorgehoben, dass die Unschuldsvermutung selbstverständlich auch für Rosenbrock gelte – ungeachtet der von ihm selbst gewählten Methoden. (Siehe dazu etwa die explizite Stellungnahme des Blogs "Kritische Wissenschaft".)

Inzwischen hat das Autonome FrauenLesbenReferat Marburg die Gewaltvorwürfe von seinem Blog genommen – eigenen Worten nach "vorerst" und aufgrund der "Androhung von rechtsstaatlichen Sanktionen". Ich vermute, dass das im Klartext auf die Drohung mit einer Anzeige wegen übler Nachrede oder Verleumdung hinausläuft: Wenn man eine bestimmte Behauptung, die jemand anderen in ein schlechtes Licht rückt, nicht belegen kann, sollte man sie nun mal besser unterlassen. Komplett anders sehen das natürlich die Anonymas des FrauenLesbenReferats Marburg. Dort sieht man in der nicht näher geschilderten Drohung des Betroffenen, also Rosenbrocks, "ein Instrument, feministische Arbeit zu diskreditieren und gesellschaftliche Herrschaftsstrukturen unsichtbar zu machen", was "wenig mit einer politischen Auseinandersetzung zu tun" habe. Schließlich bestehe die "Auseinandersetzung mit ausgeübter Gewalt gegenüber Frauen* nicht darin, diese zu negieren, sondern vielmehr geht es darum, eine kritische Selbstreflexion anzustrengen."

Dass wir Männerrechtler uns den unbelegten Vorwürfen gegen Rosenbrock nicht anschlossen, wird in Marburg als "Männersolidarität" im Sinne von "Der Feind meiner Feinde ist mein Freund" verstanden – eine faszinierende Sichtweise. Ihr zufolge sind Männer qua Geschlecht auch mit Männern solidarisch, von denen sie wiederholt durch den Dreck gezogen, dämonisiert und diffamiert werden. Unvorstellbar scheint es den Marburger Feministinnen zu sein, dass für andere Menschen die Unschuldsvermutung einen wichtigen Wert darstellt. Erstens sind wir Männerrechtler aus feministischer Sicht natürlich Monster aus den tiefsten Abgründen der Hölle und können gar keine Werte irgendwelcher Art vertreten, zweitens folgen sie hier anderen Feministinnen wie Alice Schwarzer, die den Begriff "Unschuldsvermutung" nach dem Kachelmann-Prozess zum Unwort des Jahres erklären wollte, sowie dem bekannten Verhältnis, das die Netzfeministin Nadine Lantzsch zu unserem Rechtsstaat hat. Bemerkenswert ist, dass es trotz dieses feministischen Missverhältnisses zu den Grundwerten unseres Staates die Männerrechtler und nicht die Feministinnen sind, die in unserer Gesellschaft marginalisiert und ausgegrenzt werden.

Ob Hinrich Rosenbrock jetzt oder in absehbarer Zukunft ein Licht aufgeht, mit welchen Leuten er sich hier gemein gemacht hat und wie fragwürdig es ist, andere Menschen öffentlich mit schwersten Unterstellungen zu diffamieren, bleibt abzuwarten.

Zuletzt: Auf den seiten des Blogs "Marburger Bestände" sind die Beschuldigungen noch online; hier gilt aber natürlich dasselbe. Ob ein Mensch schuldig oder unschuldig ist, bestimmen hierzulande immer noch Gerichte und nicht anonyme Blogger. Denen steht es aber natürlich frei, darüber ihr Missfallen kundzutun.




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