FAZ: Die #Aufschrei-Frauen haben die Debatte verloren
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FAZ: Die #Aufschrei-Frauen haben die Debatte verloren


Der bekannte Blogger Don Alphonso blickt in der Frankfurter Allgemeinen zurück auf den massenmedial immens gepushten #Aufschrei einiger Feministinnen und was daraus geworden ist. Ein Auszug aus seinem Artikel:

Heute, nach einem Jahr, ist es auch für die führend Beteiligten nicht einfach, eine positive Bilanz zu ziehen. Es dominiert immer noch Abscheu. Eine Autorin ist mittlerweile Bloggerin beim Stern und schreibt jetzt nur weiter, damit "die" nicht gewinnen, eine andere sagt: Es schmerzt. Nach einem Jahr mit dem Grimme Online Preis, Talkshowauftritten, Medienrummel, Buchverträgen, viel Verständnis und wohlwollender, vielleicht auch von ein wenig Falschheit geprägter Zustimmung für das Benennen des Problems ist da kein Jubel und keine Zufriedenheit über die erreichte Breitenwirkung, sondern das Gegenteil – eine Radikalisierung und eine Abschottung, der sie sich bewusst sind, und die sie für richtig halten (...). Sie haben mitnichten einen Sieg errungen, sie fühlen sich bedroht, der Sexismus ist überall zu sehen. Schliesslich sind sie überzeugt, in einer Rape Culture zu leben, in der Übergriffe gesellschaftlich als so normal angesehen werden, dass die meisten Menschen nicht bemerken.


Die Lösung, so Don Alphonso, stelle der Versuch dar, Verbündete zu gewinnen, während frau sich gleichzeitig in ihrer Filterbubble einigelt (die bekannte feministische Wagenburg):

Frau und man genügt sich selbst, sie haben selbst geschaffene, stabile Kreise, in denen sie sich bewegen und keine Angst haben müssen, bedroht zu werden: Von Sexisten, Maskulinisten, helfenden Frauen, Rassisten, Klassisten, Eliten, Nazis, Heten, Normenaufzwingern und Ex-Freundinnen, die es einmal wagten, leichte Kritik an den Strukturen zu äussern und dafür vorgeführt zu werden. Wenn sie Glück haben, nur mit einer internen Aufforderung zur Selbstkritik, und wenn sie Pech haben, stehen sie im Moment der medialen Aufmerksamkeit im Blog von Anne Wizorek als Beispiel einer emotionalen Aussaugerin. (...) Ansonsten wird im Netz nach neuen Aufregern und sexistisch empfundenen Äusserungen gesucht, die dann mit "TRIGGERWARNUNG" versehen der Peergroup zur Aktion und Empörung vorgeworfen wird. Denn nur, wenn neuer Dreck gefunden wird, hält die Bewegung zusammen.


Was allerdings ausbleibe, so Don Alphonso, sei jegliche offene Debatte. Stattdessen: "Es war ein Aufschrei, er war erfolgreich, und deshalb wird weiter geschrien." Und derzeit, wo sich die Aktion einmal gejährt hat, dürften die sattsam bekannten journalistischen Verbündeten noch einmal ran, um das Debakel zum Erfolg zu jubeln. Widerworte werden angeprangert: "Man hat nichts gegen Meinungsfreiheit, solange sie einem passt und danach sollte man doch bitte an die Verletzungen beim Lesen solcher Meinungen denken."

Zuletzt schließlich erwähnt Don Alphonso, dass aus der Aufschrei-Hysterie ein einziges erfolgreiches Buch hervorgegangen sei, das er allerdings als "auf eine unangenehme Art provokativ und nicht zielführend" empfindet; er könne verstehen, dass es in den Medien totgeschwiegen werde: Dann mach doch die Bluse zu der, so Don Alphonso, rechtskonservativen Autorin Birgit Kelle. Was genau ihn an dem Buch eigentlich stört, führt Don Alphonso leider nicht aus, sondern merkt lediglich an: "Es stösst in die weiche Flanke des Aufschreifeminismus, es setzt da an, wo Wizorek und andere meinten, sie müssten nicht reden, weil sie ohnehin recht haben. Der Diskurs findet ohne sie statt."




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