Deutschland würde es heute nicht in den Euro schaffen
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Deutschland würde es heute nicht in den Euro schaffen



In Deutschland schimpft man gerne über die südeuropäischen Länder und zeigt wegen der Überschuldung mit dem Finger auf sie. Speziell Angela Merkel und ihre Propagandaorgane haben mehrmals behauptet, die Südländer wären ein faules Pack, die zu wenig arbeiten, früh in Rente gehen und keine Steuern zahlen. An der Misere wären sie selber schuld. Die deutsche Regierung tut so, wie wenn zu Hause alles in Ordnung wäre, dabei hat das Land eine höhere Staatsverschuldung als Spanien. Es ist sogar so, Deutschland würde heute die Kriterien nicht erfüllen und könnte nicht der Eurozone beitreten.

Die Haushaltssituation Deutschlands sieht keineswegs besser aus als jene von einigen angeschlagenen Euroländern, betonte Jean-Claude Juncker und er äusserte sich gegenüber dem Bonner General-Anzeiger gar mit den Worten: "Ich halte die Höhe der deutschen Schulden für besorgniserregend."

Die Staatsverschuldung Deutschlands, so der Eurogruppen-Chef, sei mit 80 Prozent der Wirtschaftsleistung nämlich deutlich höher als jene Spaniens, die bei 60 Prozent liegt. Nur wolle das keiner wissen. "Es scheint bequemer zu sagen, die Menschen im Süden wären faul, und die Deutschen würden malochen. So ist das aber nicht."

Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes beträgt der aktuelle Schuldenstand der Bundesrepublik Deutschland ca. 1998,8 Mrd. Euro (21. Februar 2011), davon entfallen ca. 1284,1 Mrd. Euro auf den Bund und etwa 595,3 Mrd. Euro auf die Länder – der Rest auf die Kommunen und Sozialversicherungs-Träger. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt damit bei ca. 24'450 Euro. Das war der Stand Anfang 2011. Bis Ende 2011 soll das Defizit 75 Milliarden Euro betragen und die Gesamtschulden sich auf 2'074 Milliarden Euro erhöhen.

Darin eingerechnet sind aber nicht die Schulden anderer EU-Länder für die Deutschland bürgt. Sei es für die Hilfspakete an die PIIGS-Länder oder für den EFSF Rettungsfonds. Wenn die Bürgschaften durch einen Zahlungsausfall dieser Länder eingefordert werden, dann steigt die Verschuldung Deutschlands dramatisch auf 120 Prozent des BIP. Dann ade AAA-Rating und Deutschland ist selber ein Pleitekandidat.

Schlimme sieht die Situation für deutsche Städte und Gemeinden jetzt schon aus, wie mir Politikinsider bestätigen. Sie sagen, viele Kommunen hätten kein Geld mehr in der Kasse und könnten ihre Rechnungen und Beamtengehälter nicht mehr bezahlen. Die Stadtkämmerer wüssten nicht wo sie das Geld hernehmen sollen. Wenn sich nicht schnell auf der Einnahmenseite was ändert, wären sie bald zahlungsunfähig, wie zum Beispiel die Stadt Oberhausen, die einen Schuldenberg von 1,8 Milliarden Euro hat und keinen Kredit mehr von den Banken bekommt!

Im Etatentwurf des Bundes für 2012 sind bisher neue Schulden von 27,2 Milliarden Euro geplant. Die Schulden steigen damit immer weiter. Tatsächlich übertrifft der Schuldenstand der Bundesrepublik deutlich die Maastricht-Grenze. Der Vertrag, welcher die Stabilität der Eurozone gewährleisten sollte, sieht vor, dass die jährliche Neuverschuldung 3 Prozent und die staatliche Gesamtverschuldung 60 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) nicht überschreiten dürfen. Somit würde es Deutschland mit dem heutigen Stand nicht mehr in den Euro schaffen.

Deshalb ist es verwunderlich, wenn Merkel bei ihrer Ansprache vor dem CDU-Parteitag forderte, sie will eine automatische Strafe für Schuldenstaaten durchsetzen. Nötig seien mehr Durchgriffsrechte der EU-Kommission, um die Einhaltung des Stabilitäts- und Wachstumspaktes zu überwachen. Dafür sei Deutschland bereit, "ein Stück nationaler Souveränität abzugeben", sagte sie. Das trifft dann wohl bei der aktuellen Überschuldung auf Berlin auch zu, eine Übernahme der Finanzpolitik Deutschlands durch die Apparatschiks in Brüssel.

Höre ich da das Wort Verräter?

So wie es aussieht, beschränken sich die Schuldenprobleme nicht nur auf Südeuropa, sondern greifen jetzt in die Kernländer der Eurozone über. Auch die Zinsen für die französischen, österreichischen, finnischen und niederländischen Staatsanleihen verzeichneten in dieser Woche die höchsten Stände seit Bestehen der Währungsunion. Die Rendite zehnjähriger französischer Papiere lag am Mittwochvormittag bei 3,58 Prozent. Österreichische Papiere mussten 3,53 Prozent und finnische Papiere 2,47 Prozent zahlen.

Die Investoren beurteilen diese Länder nicht mehr so sicher wie auch schon und verlangen höhere Risikoprämien. Die Krise kommt immer näher und trifft alle. Deshalb musste die EZB seit Mai 2010 Anleihen im Gesamtwert von über 185 Milliarden Euro an den Märkten aufgekaufen, damit die Staaten der Eurozone sich überhaupt finanzieren können. Aber diese Summe ist lächerlich wenig, denn niemand will mehr Anleihen aus Griechenland, Italien und Spanien kaufen, ausser zu sehr hohen Zinsen. Die EZB wird Billionen drucken müssen, um diese Papiere vom Markt zu nehmen.

Neue spanische 10-jährige Anleihen gingen erst mit 6,975 Prozent weg, itialienische mit rekordhohen 7,11 Prozent und portugiesische Papiere mit sagenhaften 11,3 Prozent.

Es läuft darauf hinaus, die EZB wird gezwungen sein als "letzter Retter" die Schuldscheine aller Länder der Eurozone zu übernehmen. Italien muss alleine im nächsten Jahr über 450 Milliarden Euro an Schulden refinanzieren, die dann fällig werden. Denn bei 7 Prozent Zinsen, die sie aktuelle zahlen, ist ein Staatsbankrott unausweichlich. Wie soll das gehen? Und die Länder sollen wegen ihrer "Unfähigkeit" die Staatsfinanzen in Ordnung zu bringen entmündigt und von Brüssel regiert werden.

Nur, der Zusammenhalt der Eurozone ist nicht mehr möglich, egal ob Merkel und Konsorten sagen, sie wollen es durchführen, koste es was es wolle. Die Summe die dafür notwendig ist kann niemand aufbringen, ausser die EZB druckt Geld wie verrückt. Dann ist aber der Euro auch erledigt, einfach durch eine Hyperinflation. So oder so, die Tage des Euro sind gezählt. Das Schiff genannt Eurotanic geht unter, da kann man die Tatsachen noch so schönreden, ignorieren und vor sich herschieben.

Ach ja und in den USA sieht es nicht besser aus. Die Schulden des Bundes in Washington haben die Marke von 15 Billionen Dollar gerade überschritten. Die Fed ist gezwungen laufend US-Staatsanleihen zu kaufen, auch mit Gelddrucken. Jetzt gehören der Fed 1,665 Billionen an U.S. Treasury Notes, mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr. Wenn die Fed und die EZB nur noch die einzigen sind, welche Staatsanleihen kaufen, dann ist die Krise perfekt.

Nach Einschätzung von Mohamed El-Erian, Vorstandschef des weltgrößten Bond-Investors Pimco, könnte den USA eine ähnliche Entwicklung wie in Griechenland drohen: „Das, was wir in Griechenland im Schnelldurchlauf erleben, könnte eines Tages auch die USA erfassen, wenn sich die dortige Politik nicht ändert“, sagte El Erian dem Wirtschaftsmagazin Capital. Er befürchte, dass die Amerikaner eines Tages wie die Griechen aufwachen und feststellen, dass sie zu sorglos waren und die Bilanz ihrer Notenbank zu sehr überdehnt haben.

Wir haben eine weltweite Schuldenkrise aller westlichen Industriestaaten und alles was die Staatsführer machen ist den Tag der Wahrheit hinauszuschieben. Die Grundprobleme werden nicht gelöst.

Ich höre immer die Frage, wem schulden die Staaten das viele Geld? Die Antwort ist ganz einfach, hauptsächlich uns allen. Was meint ihr passiert mit dem Geld, welches wir in die Pensionskassen, Rentenfonds und Lebensversicherungen jeden Monat einzahlen? Das wird zum Grossteil in Staatsanleihen angelegt, das liegt doch nicht als Cash auf Konten rum, sondern muss Zinsen bringen, das verlangen wir. Wir sind im Endeffekt die Gläubiger der Staaten und wenn sie pleitegehen und ein Haircut stattfindet, dann ist unsere Altersvorsorge futsch.

Wir sichern unsere eigenen Guthaben als Steuerzahler und deshalb heissen wir Bürger, weil wir für die Schulden bürgen. Man kann ja alle Schulden der Staaten streichen, nur dann muss uns bewusst sein, alle unsere privaten Altersguthaben sind dann auch gestrichen. Fragt mal jemand der 30 Jahre lang einbezahlt hat ob er das will und lustig findet.




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