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Birgitta vom Lehn über die PISA-Studie: Medien und Politik übergehen Krise der Jungen
"Alles in Butter, Deutschland liegt überm Durchschnitt! Die Jubelarien auf das vorweihnachtliche Überraschungs-Ei namens Pisa waren einstimmig." Mit diesen Sätzen beginnt Birgitta vom Lehns "Welt"-Artikel über ein sich verschärfendes Problem, das praktisch alle anderen Journalisten übergangen hatten. Während Leitmedien zwar darauf hinwiesen, dass Mädchen im Fach Mathematik zurücklagen, hatte kein Journalist erwähnt, dass die Situation der Jungen weit übler aussieht und sich zunehmend verschlimmert:
Unter den Tisch gefallen ist in den Medien, die die Mädchenbenachteiligung willig aufgriffen, dabei völlig, dass Jungen mit dreimal mehr Punkten im Lesen hinterherhinken, nämlich mit sage und schreibe 44 Punkten! (...) Noch schlechter als Deutschland stehen nur diejenigen Länder da, für die Gleichstellung immer schon ausschließlich Frauenemanzipation bedeutete: Norwegen (46), Schweden (51) und Finnland (62).
Zwar sei es richtig, dass die "Pisa-Macher" betonten, inwiefern es von Bedeutung sei, das Geschlechtergefälle im Bereich Mathematik zu verringern,
aber warum werden diese Notwendigkeiten und Wünsche nicht auch auf das Geschlechtergefälle beim Lesen übertragen? Ist es für Jungen nicht auch wichtig, saubere Briefe schreiben und Texte richtig lesen zu können? Sollen all die schicken kommunikativen Berufe allein dem weiblichen Geschlecht vorbehalten bleiben?
Das Desinteresse der Forscher an den Jungen spiegele das Desinteresse der Politik:
Von spezieller Jungenförderung will die Leiterin des Referats für Jungen- und Männerpolitik im Frauenministerium, Angela Icken, jedenfalls nichts wissen. Mehr noch: Sie leugnet gegenüber der geschlechterpolitischen Initiative MANNdat, dass es die geschlechtsspezifischen Unterschiede im Lesen überhaupt gibt.
Hier findet man den vollständigen Artikel.
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