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"Jungen benachteiligt? Blödsinn!"
Die Benachteiligung von Jungen im Schulunterricht wird mittlerweile so intensiv in den Medien diskutiert, dass auch die "Emma" um eine Stellungnahme nicht mehr herumkommt. Es wird niemanden überraschen, dass die Emmas dabei nicht nach Wegen Ausschau halten, den Jungs auf die Sprünge zu helfen, sondern das Problem der Jungenbenachteiligung lieber bagatellisieren und beiseite schieben wollen. Die Jungen sind selbst schuld mit ihrem Verhalten, ihrem Männlichkeitswahn, ihren Computerspielen und so weiter.
Dumm nur für die Emmas, dass sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung entweder, anders als das Frauenministerium, dem Einfluss der Schwarzer-Clique ein wenig entzieht oder dass hier die Koordination nicht richtig abgesprochen ist. Zeitgleich mit dem "Emma"-Artikel gibt dieses Ministerium nämlich eine Broschüre mit dem Titel "Bildungs(Miss)erfolge von Jungen und Berufswahlverhalten bei Jungen/männlichen Jugendlichen" heraus. In dieser Broschüre finden sich nun, ganz entsprechend meinem Blogeintrag vom Freitag, so aussagekräftige Sätze wie "Für den Übergang in weiterführenden Schulen hat die Lern-Ausgangs-Untersuchung (LAU) in Hamburg herausgefunden, dass Jungen nicht nur generell seltener eine Gymnasialempfehlung erhalten, auch bei gleichen Noten werden sie seltener von den Lehrkräften für gymnasialgeeignet angesehen als Mädchen." (Seite 6). Oder auch: "In allen Fächern erhalten Jungen auch bei gleichen Kompetenzen schlechtere Noten." (Seite 11) Da ist die ohnehin schon krude "Emma"-Argumentation, dass die Jungen an ihrer Benachteiligung selbst schuld seien, endgültig nicht mehr zu halten.
Herzlichen Dank an Lutz H. von
MANNdat für den Hinweis auf den Fundort der Studie und die Zitate.
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