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"Warum Winnenden uns alle angeht"
Die Berichterstattung zum Amoklauf von Winnenden reißt nicht ab. Hier eine Auswahl aktueller Artikel:
Die "Welt" will erklären, "Warum Winnenden uns alle angeht" - ein Auszug:
Viele Kulturen schufen ihre Rituale, junge Männer zu domestizieren. Urvölker schickten ihre Knaben in den Wald, wo sie Einsamkeit und Angst, den Wert einer Gruppe und Verantwortung lernen sollten. Handwerker kennen die bisweilen quälenden Lehrjahre, die nicht nur Fachwissen bringen, sondern auch Unterordnung erzwingen sollten. Außer Konfirmation und Führerscheinprüfung hat unsere überzivilisierte Gesellschaft kaum mehr Initiationsrituale, die jungmännliche Wutbomben entschärfen. Der Bedarf nach physischen Grenzerfahrungen, nach Lob und Beachtung wird mit Schrott vom Elektronik-Discounter beantwortet. So kapseln sich einige labilere Jungen ab, versteigen sich in Killer-Phantasien und suchen im Internet nach Drehbüchern für brutalstmöglichen Ruhm.
Der "Tagesspiegel" äußert sich unter anderem zu der Frage, warum die meisten Opfer weiblich waren:
Die Psychiaterin Isabella Heuser von der Charité glaubt nicht, dass Tim K. gezielt auf Frauen geschossen hat. „Mädchen neigen dazu, eher zu schreien und sich zu bewegen, anstatt sich tot zu stellen, was man in so einer Situation tun sollte“, erklärt Heuser. So rückten die Schülerinnen eventuell eher ins Blickfeld des Schützen.
(Gefolgt wird das von der These, dass das Gehirn von Jungen neurobiologisch anders als das von Mädchen funktioniere; gleichzeitig zitiert ein anderer "Tagesspiegel"-Artikel, dass es Experten zufolge "keine neurobiologischen Differenzen oder psychologischen Differenzen zwischen den Geschlechtern" gebe.)
Und Jürgen Elsässer, wie immer man sonst zu seinen Ansichten stehen mag, hat zumindest eines begriffen:
Hauptgewaltgruppe sind junge Männer. Das ist eine Folge ihrer Vernachlässigung. Mädchen und Frauen zu fördern, war eine Zeit lang richtig, um die Gesellschaft aus patriarchalischer Enge rauszubekommen. Aber die Tendenz in der neueren Erziehung, den Jungs ihre Männerrolle madig zu machen und sie - gerade in ihrer Pubertät! - in ihrer Sexualität zu verunsichern, hat eine ganze Alterskohorte verrückt gemacht. Man wundert sich eigentlich, dass nicht mehr passiert.
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