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Wikileaks-Redakteur an der Grenze verhört
Wie der
Independent berichtet, wurde einer der freiwilligen Helfer von Wikileaks in den USA abgeführt, verhört und seine drei Telefone und andere Geräte konfisziert, als er von einer Reise aus Europa zurückkehren wollte. Jacob Appelbaum, der Wikileaks in den USA vertritt, nach dem Julian Assange das Land meidet, verbrachte drei Stunden am Flughafen von New York, während Grenzbeamte seine Unterlagen fotokopierten und seinen Laptop durchsuchten. Ein Zeichen, die US-Sicherheitsbehörden suchen fieberhafte nach der Quelle der Informationen.
Der Experte für Internet-Sicherheit kam von einer Konferenz in den Niederlanden in die USA am Donnerstag zurück und landete am Newark Internation Airport in New Jersey, als er abgeführt wurde. Die Grenzbeamten fragten ihn über den Aufenthaltsort von Julian Assange, über seine Einstellung zu den Kriegen im Irak und Afghanistan und über die Arbeitsweise von Wikileaks aus.
Nach seiner Weitereise nach Las Vegas traten zwei Beamte des FBI an Appelbaum heran, nach dem er bei der alljährlichen DefCon-Konferenz am Samstag seine Ansprache über die Umgehung der chinesischen Internet-Überwachung hielt. Er weigerte sich mit ihnen zu reden.
Appelbaum, der für das Tor-Projekt arbeitet, mit dem Internet-Benutzer ihre Identität verschleiern können, ist schon lange der Sprecher von Wikileaks in den USA. Letzten Monat vertrat er Assange an der „The Next Hope“ Hacker-Konferenz in New York. Um nicht mit anwesenden Agenten des Heimatschutzministeriums konfrontiert zu werden, verlies er die Veranstaltung über einen Seitenausgang und schickte einen ähnlich aussenden Lockvogel zur Ablenkung, der über den Hauptausgang die Veranstaltung verlies.
Seit der Beschlagnahmung seiner elektronischen Geräte, bringt seine Combox die Nachricht, „
diese Telefonnummer ist nicht mehr der geeignete Weg um mich zu erreichen.“
Bei einem Gespräch an der DefCon-Konferenz in Las Vegas mit der britischen Zeitung
Independent, wies er die Beschuldigung von Generalstabschef Admiral Mike Mullen entschieden zurück, Wikileaks würde durch die Veröffentlichung der Afghanistan-Protokolle bereits Blut an den Händen haben.
Appelbaum fragte zornig: “
Wenn man seit 10 Jahren Krieg führt, wer sind die überhaupt, um das zu behaupten?” Und bezugnehmend auf die afghanischen Informanten, die in den Protokollen erscheinen, sagte er: „
Was fällt denen überhaupt ein, die Namen dieser Leute zu notieren? Und was machen sie konkret, um diese Leute zu schützen?“
Die Behauptung von Mullen wurden in der Zwischenzeit vom einem der obersten Kommandeure in Afghanistan widersprochen. Generalmajor John Campbell, der US-Kommandeur zuständig für das östliche Afghanistan erzählte Reportern, die veröffentlichten Dokumente hätten "
keinen grossen Einfluss auf uns". Er sagte: "
Wir haben keine unserer Operationen oder irgendeine Strategie wegen des Lecks verändert."
An der DefCon verteidigte Appelbaum das Ziel von Wikileaks, Informationen welche Regierung rund um die Welt unterdrücken wollen zu veröffentlichen. „
Alle Regierungen sind die Fortsetzung der Tyrannei,“ sagte er. „
In den USA kann ein Polizist mit einer Pistole die schlimmsten Verbrechen begehen und es wird ihm der Vertrauensbonus gegeben. In den USA haben wir keine Zensur, aber wir haben Nachrichtenorganisationen die kollaborieren,“ sagte er.
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