Haftbefehl gegen Assange aufgehoben
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Haftbefehl gegen Assange aufgehoben


Heute Morgen wurde Julian Assange noch verdächtigt in einer Vergewaltigung und einem Fall von sexueller Belästigung verwickelt zu sein und es wurde ein Haftbefehl ausgestellt. Jetzt am Nachmittag ist der Haftbefehl aufgehoben worden. Die Chefanklägerin in Stockholm, Eva Finné, sagte: "Ich glaube nicht, dass ein Grund zur Annahme besteht, er ist in einer Vergewaltigung involviert."

Als Antwort auf die Kritik, warum zuerst ein Haftbefehl ausgestellt wurde, den man wenige Stunden später wieder aufhob, sagte Karin Rosander, die Sprecherin der Justizbehörde: "Die Staatsanwältin die den Fall übernahm liegen mehr Informationen vor und deshalb hat sie die Sachlage anders beurteilt als die Person die im Pikettdienst war."

Der ehemalige Chefankläger Sven-Erik Alhem kritisiere in der Zwischenzeit die Staatsanwälte wegen ihrem "Umgang mit den Medien." Es wäre sehr ungewöhnlich und nicht gut einen Haftbefehl so zu veröffentlichen und in die Welt zu posaunen. Es gehe nicht an, eine bekannte Person einer schweren Straftat zu verdächtigen ohne sie angehört zu haben, denn die Auswirkungen wären beträchtlich.

Die falschen Anschuldigungen haben aber schon zu Konsequenzen geführt. So sollte morgen Sonntag die erste Kolumne von Assange in der Zeitung Aftonbladet erscheinen. Der Herausgeber Jan Helin hat aber beschlossen die Veröffentlichung zu stoppen und eine weitere Zusammenarbeit auf Eis zu legen, bis der Hintergrund der Anschuldigungen aufgeklärt wird.

"Jetzt ist es wichtig, dass er seine Version der Vorwürfe abgeben kann", sagte Jan Helin, der mehr von Assange wissen will, als das kurze Dementi welches er Helin heute Morgen schickte. "Ich muss einfach mehr wissen," sagte er.

Um 5:00 Uhr berichtete das schwedische Boulevard-Blatt Expressen zum ersten Mal darüber und um 10:00 Uhr ging eine erste Reaktion von Assange ein. "Natürlich sind die Vorwürfe der Vergewaltigung nicht wahr", schrieb Assange in einer E-Mail an Aftonbladet.

"Die Glaubwürdigkeit der Dokumente aus Afghanistan sind durch die Vorwürfe der Vergewaltigung natürlich nicht betroffen, aber ich habe ein Unbehagen über die ganze Situation", sagte der Herausgeber von Aftonbladet.

In einem E-Mail-Interview mit der norwegischen Zeitung Dagbladet sagte Assange, dass er das Opfer einer Verschwörung sei und dass ihm die Anschuldigungen nicht bekannt waren, bis er heute Morgen aus den Medien davon gehört hätte.

Er hat auch eine E-Mail an die Zeitung DN geschickt in der stand: "Warum kommen diese Vorwürfe zu dieser Zeit, ist eine interessante Frage. Ich bin nicht von der Polizei kontaktiert worden. Die Behauptungen sind falsch."

Die Piratenpartei steht zu Wikileaks, egal welche Vorwürfe gegen Assange erhoben werden. Die Beschuldigungen gegen eine einzelne Person haben keinen Einfluss auf die Zusammenarbeit. "Die Organisation macht eine wichtige Arbeit für die Demokratie", sagte Anna Troberg, die stellvertretende Parteivorsitzende.

"Wir werden weiterhin die Organisation unterstützen. Wikileaks Arbeit ist heute ebenso wichtig wie gestern, denn es geht um den Schutz der Demokratie in der Welt", sagte Troberg.

Kommentar: Was neben einer möglichen Verschwörung von Gegnern von Assange und Wikileaks sein kann, ist ein Kampf der schwedischen Medien untereinander. Es sieht so aus, wie wenn gewisse Zeitungen die Zusammenarbeit zwischen Assange und Aftonbladet torpedieren wollen. Entweder auf Befehl von "Aussen" oder aus purem Neid wegen der Auflage. Das ist ihnen jedenfalls im Moment gelungen.




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