Washington macht sich Sorgen um Bahrain
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Washington macht sich Sorgen um Bahrain


Tausende Pro-Demokratie-Bahrainis haben sich erneut in der Hauptstadt Manama versammelt, um gegen die jüngste Ermordung von zwei Demonstranten durch Sicherheitskräfte zu protestieren. Von antiamerikanischen Parolen war bei den Demonstrationen in der Hauptstadt Manama bis jetzt nichts zu sehen. Doch den USA ist einiges daran gelegen, ihre Militärpräsenz im Golf beizubehalten. Eine Demokratisierung des kleinen Emirats könnte alles ändern.

Mehrere hundert Menschen haben dem Begräbnis von Fadel al-Matrook, 31, beigewohnt, der einen Tag zuvor bei Zusammenstössen mit Sicherheitskräften erschossen wurde, berichtet Reuters.

"Wir verlangen unsere Rechte auf friedliche Weise," sagt der 21-jährige Student Bakr Akil. "Ich bin optimistisch, dass unsere massive Anwesenheit zur Erfüllung unserer Forderungen führt."

Die ungefähr 2000 Demonstranten, die einen Regierungswechsel im kleinen Königreich im Persischen Golf fordern, verbrachten die Nacht in Zelten am Pearl-Kreis im Zentrum von Manama.

Matrook gehörte zu den etwa 4.000 Demonstranten, die am Dienstag zur Beerdigung eines weiteren getöteten Demonstranten gekommen waren. Es handelt sich um den 27-Jahre alten Ali Abdulhadi Mushaima.

Mushaima war am Montag erschossen worden, als die Polizei mit Tränengasgeschossen und scharfer Munition in Daih, einem Dorf in der Nähe von Manama, auf Menschen feuerten, um einen Pro-Demokratie-Protest aufzulösen. Er erlag später im Krankenhaus seinen Schussverletzungen.

In der Zwischenzeit verlangte der Abgeordnete Jassim al-Saeedi von der Regierung, stets mit scharfer Munition gegen Protestierende vorzugehen.

Die bahrainische Menschenrechtsorganisation 'Human Rights Society' (BHRS) hat sich schockiert über den Vorschlag gezeigt. 'Human Rights Watch' appellierte am Dienstag an die Bahrainischen Behörden, die Sicherheitskräfte anzuweisen, die Angriffe auf friedliche Demonstranten einzustellen und die jüngsten Tötungen zu untersuchen.

Bahrains König Hamad bin Isa Al Khalifa, der seit 1999 Staatspräsident und seit 2002 König des Scheichtums ist:

"Das Königtum von Bahrain ist ein Land des Rechts und konstitutioneller Staatsorgane."

Obwohl in dem Land Regierungsgegner gefoltert und sogar im Ausland, so in London, vom bahrainischen Geheimdienst verfolgt werden, garantiere sein Königreich, so Hamad,

"das Recht, seine Meinung zu sagen - ein Recht, das durch die Verfassung gewährleistet ist."

Die 18 schiitischen Abgeordneten, die nach den Wahlen vom letzten Jahr in das 40-köpfige Parlament einzogen, haben ihre Präsenz dort inzwischen eingestellt und sich den Pro-Demokratie-Protesten angeschlossen.

Auf den Plakaten der Protestierenden kann man ähnliche Parolen sehen wie in Ägypten.

Ein politischer Kommentator, der von Press TV interviewt wurde, gab an, dass Saudi-Arabien schon Truppen in das Königtum geschickt habe, um mitzuhelfen, die Proteste gewaltsam niederzuschlagen.

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag sind hunderte Polizisten mit Schlagstöcken, Gummigeschossen und Tränengas auf die schlafenden Demonstraten losgegangen, die auf der "Pearl Square" in Manama campierten, um für politische Reformen zu protestieren. 4 Menschen wurden dabei getötet und über 100 verletzt. Nach dem die Polizei den Platz geräumt hatte, fuhren 50 Panzer als Machtdemonstration auf.

"Die Polizei kommt, sie schiessen Tränengas auf uns," rief ein Demonstrant mitten im Chaos. Ein anderer sagte: "Ich bin verwundet, ich blute. Sie töten uns!"

Die Polizeigewalt kam, nach dem tausende von Schiiten, die durch den Aufstand in Tunesien und Ägypten animiert wurden, auf die Strasse gingen, um gegen ihre Unterdrückung durch die regierende sunnitische Königsfamile zu protestieren, noch eine Diktatur, die von den USA an der Macht gehalten wird.

"Das ist echter Terrorismus," sagte Abdul Jalil Khalil, ein Parlamentarier der schiitischen Opposition Wefaq. "Wer immer die Entscheidung getroffen hat anzugreifen, hatte das Ziel zu töten."

Bilder des Angriffs auf schlafende Demonstranten:



Die schiitische Bevölkerungsmehrheit - 70 Prozent der 530.000 Einwohner - klagt schon lange über Diskriminierung und schlechte Behandlung durch die sunnitische Führungsschicht. Seit Jahrzehnten dringen sie auf stärkere politische und gesellschaftliche Teilhabe.

Sie kritisieren, dass Spitzenposten in Politik und Militär Sunniten vorbehalten bleiben. Bei einer wirklich demokratischen Vertretung der Bevölkerung würden aber die Schiiten mehr Einfluss gewinnen und damit möglichweise auch der Iran.

Deshalb ist Washington sehr besorgt über die Lage in Bahrain. Ist doch das kleine Emirat ein zentraler Pfeiler der US-Hegemoniestrategie in der Region. Die 5. Flotte hat ihren Sitz ist Manama. Der Verband besteht normalerweise aus mindestens einem Flugzeugträger und einer „amphibischen Gruppe“ von Kriegsschiffen mit Marines an Bord, die eine Invasion durchführen können.

Angeblich soll die Flottenpräsenz den ungehinderten Transport von Erdöl durch den Golf sicherstellen. Dabei geht es hauptsächlich um eine Drohung gegen den Iran auf der gegenüberliegenden Küste. Nach dem Angriffskrieg 1991 gegen den Irak war Bahrain zu einem der wichtigeren "Partner" des Pentagons geworden. Tatsächlich ist das Land ein höriger Vasall.

In der Zwischenzeit hat ein US-Flugzeugträger den Suez-Kanal passiert. Das Schiff ist auf dem Weg vom Mittelmeer in den Persischen Golf. Die USS-Enterprise ist am Dienstag in Begleitung eines Kreuzers und eines Versorgungsschiff ins Rote Meer und damit im Verantwortungsbereich der 5. US-Flotte gefahren.

Nach Einschätzung von Stratfor hat die US-Marine ihre Präsenz in der Region, wegen der politische Unruhen in Ägypten und Bahrain, verstärkt. Demnach befinden sich im Einsatzgebiet der 5. Flotte nunmehr DREI Flugzeugträger!

Die Verteilung der US-Flotten über den Globus:

Verdeutlicht das imperialistische Gehabe Washingtons, die mit ihrer Kanonenboot-Diplomatie meinen, ihnen gehört die Welt. Eine 1. Flotte gibt es nicht, bzw. damit wird inoffiziell die Flotte der Küstenwache gemeint.

Hier die Live-Berichterstattung über die Situation in Bahrain.




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