Kritische Redakteure mussten in Bahrain gehen
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Kritische Redakteure mussten in Bahrain gehen


Die Doppelmoral des Westen wird deutlich wenn man das Vorgehen gegenüber Libyen mit Bahrain vergleicht. Offiziell geht es beim Krieg gegen Libyen um "den Schutz der Zivilbevölkerung vor Gewalt", das vom Gaddafi-Regime ausgeht. In Bahrain übt das Regime genau so Gewalt gegenüber der Zivilbevölkerung aus, werden Menschen zusammengeschossen, nur das ist was anderes und wird todgeschwiegen.

Was ist der Unterschied? Gaddafi ist zu einem "bösen Diktator" umgemünzt worden der entfernt werden muss und der Regent von Bahrain darf bleiben, da er ja ein "guter Diktator" ist, weil er die Stationierung der 5. US-Flotte erlaubt, ein Bollwerk gegenüber dem Iran.

Deshalb wird der eine bombardiert und der andere darf machen was er will. So zum Beispiel auch die grösste Zeitung der Opposition verbieten. Wo bleibt die ach so vom Westen immer zitierte "Demokratie" und "freie Meinungsäusserung" in diesem Fall?

Die Behörden von Bahrain haben Al-Wasat verboten, die wichtigste Oppositions-Zeitung, die sich kritisch über das Regime geäusserte hat und wie sie gewaltsam gegen die Demonstranten vorgegangen ist. Die Zeitung erschien nicht am Sonntag, nach dem das Informationsministerium verkündete, sie haben die Schliessung befohlen.

Al-Wasat wird beschuldigt, "unethisch" über den von Schiiten angeführten Aufstand gegen die von Sunniten geführte Regime berichtet zu haben. Die Zeitung wird vorgeworfen, Berichte vergangene Woche "fabriziert" zu haben, über die "Sicherheitsentwicklung in Bahrain".

Das staatliche Fernsehen behauptet, die Tageszeitung hätte "falsche Nachrichten" veröffentlicht und "erfundene Namen von Leuten die durch die Polizei misshandelt wurden."

Auch die Online-Ausgabe von Al-Wasat wurde blockiert.

Der König des 700.000 Einwohner zählenden Golfstaats verhängte im März den Ausnahmezustand und befahl Polizei und Soldaten auf die Demonstraten zu schiessen. Zusammenstösse zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten haben mindestens 20 Menschen das Leben gekostet, zahlreiche Demonstranten, Aktivisten und Oppositionspolitiker wurden festgenommen. Blogger und Journalisten wurden von bewaffneten Schlägern bedroht.

Das Regime rief auch die Truppen der Golf-Kooperationsrates um Hilfe, lies den Einmarsch von Tausenden Soldaten aus Saudi Arabien und den anderen Golfstaaten zu, um die Proteste für mehr Demokratie niederzuschlagen. Ausser einigen Lippenbekenntnisse, akzeptiert der Westen und die USA diese Unterdrückung der Opposition.

Was wir hier sehen ist wieder eine riesen Heuchelei, denn der Westen hat sich noch nie wirklich im Nahen Osten für Demokratie eingesetzt. Je nach dem wie es in die strategischen und wirtschaftlichen Interessen passt, wird ein Regime gestürzt und das andere an der Macht gehalten.

Der wichtigste Motor der Interventionspolitik ist aber immer, was ist im Interesse des zionistischen Gebildes. Das hat die höchste Priorität. Wer dem im Wege steht wird verteufelt, bekämpft und weggräumt. Da die korrupten Herrscher auf der arabischen Halbinsel mit den Zionisten schön brav kooperieren, werden sie geduldet.

In der Zwischenzeit hat der Chefredakteur von Al-Wasat und zwei der wichtigsten Redakteure sich dem Druck gebeugt und gekündigt. Das Informationsministerium hat daraufhin zugestimmt, dass die Zeitung nach dem Ausscheiden der drei Journalisten von Montag an wieder erscheint, meldete die amtliche Nachrichtenagentur BNA.

Chefredakteur Mansur al Dschamri sagte der Nachrichtenagentur AP, er habe gekündigt, um der Zukunft von Al-Wasat und der Existenzgrundlage seiner Mitarbeiter nicht zu schaden. Gegen ihn habe es eine Hexenjagd gegeben.

Seit die Notmassnahmen verkündet wurden, haben wir unter extremen Bedingungen und immensem Druck gearbeitet“, sagte al Dschamri. Die Druckerei der Zeitung sei im vergangenen Monat zwei Mal verwüstet worden und Journalisten, Redakteure und andere Angestellte von Al-Wasat seien Opfer „einer systematischen Einschüchterungskampagne der staatlichen Medien“ geworden.

Wenn man sich die heutige Onlineausgabe anschaut, dann ist die Zeitung voll auf Linie gebracht worden. Es stehen nur gute Nachrichten über das Regime drin, oder die Opposition wird beschuldigt die Einheit des Landes zu untergraben, der Besuch des britischen Verteidigungsminister in Bahrain wird erwähnt und wie wichtig die militärische Kooperation ist, ausserdem Sportnachrichten über Fussball und Tennis zur Ablenkung.

Dieses gezwungene Ausscheiden von kritischen Journalisten ist aber nicht nur dort, sondern bei uns genau so. Auch im Westen gilt die Regel: "Die Meinungsfreiheit gilt nur solange man das sagst was die Mächtigen richtig finden."




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