Verteilung von Jodtabletten wegen Atomunfall
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Verteilung von Jodtabletten wegen Atomunfall


Die Bürger der Schweiz sind etwas verwundert was für ein "Geschenk" mit der Post eingetroffen ist. Es handelt sich um 5 Millionen Packungen Kaliumiodid die an alle Haushalte nördlich der Alpen verschickt werden. Die Begründung für diese Aktion, nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima beschloss der Bundesrat, Jodtabletten an alle Haushalte im Umkreis von 50 statt wie bisher von 20 Kilometern um die AKW zu verteilen. Damit wird von den Behörden offiziell zugegeben, mindestens zwei Drittel der schweizer Bevölkerung wäre von einer radioaktiven Verseuchung betroffen und deshalb Empfänger der Tabletten.


Angeblich bewirkt das Kaliumiodid eine Jodblockade und führt zu einer Verminderung der Aufnahme radioaktiven Jods in die Schilddrüse um den Faktor 90. Interessant ist, die Gruppe der über 40-jährigen soll keine Kaliumiodidtabletten einnehmen, da es wegen Unverträglichkeit zu Nebenwirkungen kommen kann. Irgendwie wirkt diese gross angelegte Schutzaktion lächerlich, da ja nur die Schilddrüsen bei zeitgerechter Einnahme geschützt werden. Die Jodtabletten schützen nicht gegen direkte Strahlung, die von aussen auf den ganzen Körper einwirkt. Dazu müsste man sofort einen unterirdischen Schutzraum aufsuchen.

Für die Schweiz ist das kein Problem, denn es ist das einzige Land auf der Welt, dass für 100 Prozent der Einwohner Schutzbunker hat. Jedes Wohn- und Geschäftshaus hat einen, einschliesslich jedes Privathaus, einen Bunker aus dicken Beton mit Luftfilteranlage, Stockbetten, chemischer Toilette und hoffentlich Notvorrat. Dazu sind die meisten Strassentunnel in den Städten auch als Zivilschutzanlagen ausgebaut. Die Frage die sich daraus ergibt, wie lange kann oder muss man überhaupt im engen Schutzraum bleiben, Tage, Wochen oder Monate? Und was passiert danach?

Die AKW-Betreiber stört das Signal, dass mit der Tablettenverteilung an alle Haushalte über den Umkreis von 20 Kilometer hinaus gesendet wird. Die Bevölkerung werde "verunsichert", sagen sie. "Nur ein äusserst unwahrscheinliches Szenario mit einem Ex­trem-Erdbeben könnte überhaupt eine Ausweitung der Verteilzone auf 50 Kilometer rechtfertigen", schreibt Swissnuclear. Der Bundesrat begründet den erweiterten Radius damit, dass im Katastrophenfall die Verteilung in den Ballungsräumen an alle Betroffenen innert zwölf Stunden unmöglich wäre.

Atomkraftgegner meinen, die Aktion wäre im gewissen Sinne gut, denn es zeige der Bevölkerung, AKW sind nicht sicher und schlimme Unfälle können passieren. Statt diesen kostspieligen Pseudoschutz zu veranstalten, wäre eine rasche Still­legung der AKW richtiger. Es sieht aber danach aus, dass die Laufzeit­ der Atomkraftwerke wieder verlängert wird. Dabei hat die Schweiz das weltweit älteste AKW überhaupt, nämlich Beznau 1 aus dem Jahre 1969.

Kritik übt Grünpiss am behördlichen Slogan "Im Notfall gut geschützt" auf dem Begleitblatt. Das sei irreführend und eine Verharmlosung der wirklichen Gefahr durch die radioaktive Verseuchung. Es entstehe der Eindruck, Jodtabletten schützten generell gegen Folgen eines AKW-Unfalls. Im Text steht kein Wort über weitere Gefahren und Massnahmen, oder wie eine Evakuierung ablaufen soll. Es wird auch so getan, wie wenn die Gefahr an der Grenze aufhört, denn die im Umkreis des AKW Leibstadt liegenden deutschen Gemeinden bekommen keine Tabletten.

Interessant ist, eine ähnliche Aktion findet auch gerade in Luxemburg statt. Die Luxemburger bekommen die Jodtabletten nicht per Post nach Hause geschickt, wie in der Schweiz, sondern alle Einwohner sollen an der nächsten Apotheke sie gratis abholen. Siehe Merkblatt in dem steht: "Die Regierung hat einen neuen Notfallplan für Nuklearunfälle verabschiedet, der die vorsorgliche Verteilung von Kaliumiodid-Tabletten an alle Einwohner des Großherzogtums Luxemburg vorsieht. Die Einnahme dieser Tabletten ist eine der Hauptschutzmaßnahmen."

Hauptschutzmassnahme? Ist ja lächerlich. Wenn das Schlucken einer Tablette wirklich fast alles ist was den Regierungen als "Schutz" einfällt, dann gute Nacht. Zeigt wie hilflos sie sind. Aber in Deutschland und Österreich ist eine vorsorgliche Ausgabe der Jodtabletten an die Bevölkerung gar nicht mal vorgesehen, sondern sie sollen irgendwo auf Lager liegen und erst nach einem Reaktorunfall verteilt werden.

Dabei soll eine Einnahme nur dann Sinn machen, wen sie innerhalb von Stunden nach der Explosion und Verbreitung der radioaktiven Wolke stattfindet. Was meinen die Behörden eigentlich in D und A? Statt sich vor der verseuchten Aussenwelt zu schütze, sollen die Menschen nach dem Knall schnell zu einer Apotheke oder nächsten Verteilzentrum rennen, also sich der Radioaktivität im Freien erst aussetzen?

Ob die Jodtabletten auch bei einem Atomkrieg helfen? Diese Gefahr beschwören die europäischen Regierungen ja auch gerade heraus!!!




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