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Spanische Arbeitslose flüchten in die Schweiz
Zur Zeit sind die Medien voll mit Artikeln über die Kapitalflucht aus Griechenland und Spanien in die Schweiz. Das Vertrauen in die Banken und ob das Geld dort sicher ist schwindet von Tag zu Tag. Der Geldabfluss ist enorm. Auch die Meldung über einen Notfallplan der Schweizer Nationalbank hat am Wochenende die Runde gemacht. Es sollen Kapitalverkehrskontrollen für den Fall eines Euro-Zusammen- bruchs innerhalb kürzester Zeit eingeführt werden können. Was aber kaum berichtet wird, ist die Flut an Arbeitslosen aus Spanien die in die Schweiz strömen.
Schlangen vor dem Arbeitsamt in Spanien:

Bereits am 11. November 2011 habe ich in meinem Artikel „Der Zustrom der EU-Bürger in Not in die Schweiz“ auf die Situation in der West-Schweiz hingewiesen. „Die Schweizer Behörden vermerken einen gewaltigen Anstieg an EU-Bürgern, die aus Not ihr Land verlassen und die Schweiz als Rettung sehen.“ Viele Spanier schlafen in ihren Autos in Lausanne, weil sie keine Bleibe haben, während sie auf Jobsuche sind. Die Westschweiz ist naheliegend nach der Einreise aus Frankreich. Jetzt sind Spanier auch vermehrt in der Zentralschweiz gesichtet worden.
Ein Bekannter aus Deutschland hat mich gebeten einen Abstellplatz für seinen Wohnwagen auf einem Campingplatz zu organisieren. Er möchte gerne seine Sommerferien in der Schweiz verbringen. Also rief ich einige Plätze an fragte danach. Ich bekam die Antwort, es ist alles voll, keine Aussicht auf einen freien Platz. So telefonierte ich herum und hörte die gleiche Auskunft. Neugierig geworden warum das so ist fuhr ich zu einem nahegelegen Campingplatz im Kanton Schwyz. Als ich ankam sah ich, der halbe Parkplatz war voll mit Autos mit spanischen Kennzeichen.
Eine Gruppe Spanisch sprechender Leute stand rauchend herum und ich ging auf sie zu. Offensichtlich waren es keine Feriengäste, sondern Männer zwischen 30 und 40 die wegen dem Pfingstwochenende ihr Zeit totschlagen mussten. Sie erzählten mir, sie hätten sich hier billig eingemietet und würden in der Schweiz nach Arbeit suchen. In Spanien sei die Situation hoffnungslos. Um ihre Familie ernähren zu können, müssten sie in Ausland gehen und dort Arbeit finden.
Diese Massenbewegung in die Schweiz zeigt, wie schlimm die Situation in den Pleiteländern der EU ist. Niemand verlässt seine Heimat freiwillig, ausser es geht ihnen sehr schlecht und sie sehen keine Zukunft für sich.
In Spanien selber bereiten sich viele auf die Auswanderung in die Deutsch sprechenden Länder vor. So sollen die Sprachschulen die Deutschkurse anbieten einen enormen Zulauf verzeichnen. Nach dem Studium wartet für viele nur die Arbeitslosigkeit oder Gelegenheitsjobs auf sie. Mit deutschen Sprachkenntnissen hoffen sie, wären ihre Chancen höher eine Stelle zu finden. Auch die vier Goetheinstitute in Spanien melden einen Anstieg der Deutschschüler um 35 Prozent im Jahr 2011.
Bei über 20 Prozent genereller Arbeitslosigkeit und 50 Prozent bei den Jugendlichen ist es kein Wunder, dass junge, gut ausgebildete Spanier ihr Land in Scharen verlassen. Die "Fuga de Cerebros", die "Flucht der Gehirne", beunruhigt die Politik. "Eine derart schreckliche Akademikerflucht hat es noch nie gegeben", klagt Arbeitsministerin Fátima Bañez. Je nach Schätzung haben in den vergangenen Jahren 110’000 bis 400’000 Menschen mit Hochschulausbildung Spanien verlassen, um in anderen EU-Ländern aber auch in der Schweiz ihr Glück zu suchen.
Den Anfang machten ja die Deutschen, die in den vergangenen Jahren schon vermehrt in die Schweiz gekommen sind. Per Ende 2011 lebten 276'828 Deutsche in der Schweiz. Damit sind die Deutschen nach den Italienern mit 290'546 die zweitgrösste ausländische Bevölkerungs- gruppe. Besonders hoch liegt der Anteil Deutscher bei den Spital-Ärzten, den Ingenieuren, den Professoren an den Universitäten und Hochschulen und im Management. Aber auch in der Gastronomie und im Hotelgewerbe spricht das Personal meistens nur Hochdeutsch. Schweizer sind kaum zu finden.
Interessanterweise hat die Zahl der Personen aus dem Balkan in den letzten Jahren abgenommen, mit fast -10 Prozent bei den Serben zum Beispiel oder -3 Prozent bei den Kroaten.
2011 sind 142'471 Ausländer in die Schweiz eingewandert, hauptsächlich aus den EU-Ländern. Ende August 2011 betrug die ständige ausländische Wohnbevölkerung aus EU-27/EFTA-Ländern 1’129’638 Personen, das sind 4 Prozent mehr als Ende August 2010. Die Zahl der Ausländerinnen und Ausländer aus Nicht-EU-Staaten nahm im selbem Zeitraum um 0,8 Prozent zu. Ende August 2011 lebten neu insgesamt 1'751’301 Ausländerinnen und Ausländer in der Schweiz. Das sind 22,3 Prozent der gesamten Wohnbevölkerung, der höchste Ausländeranteil in Europa, ausser Luxembourg mit 43%. Der EU-Durschschnitt liegt bei 6,5%, mit Deutschland 8,7% und Österreich 10,5%.
Auch die Portugiesen verlassen ihr Land in Scharen. Laut portugiesischen Behörden sind 500'000 seit 2007 ausgewandert, alleine vergangenes Jahr 150'000. Die Not zwingt sie sogar nach Übersee zu gehen, nach Brasilien und Venezuela oder sogar in die ehemaligen Kolonien Angola und Mozambique. Die EU-Politik hat total versagt und die Befürworter einer Union haben voll gelogen, von wegen alles wird besser, denn die Menschen in den südlichen EU-Ländern haben keine Zukunft mehr.
Durch die Wirtschafts- und Euro-Krise rechnen die schweizer Behörden mit einem verstärkten Zustrom aus den EU-Ländern, speziell aus dem Süden, wie Griechenland, Italien, Spanien und Portugal. Es findet nicht nur eine Kapitalflucht statt, sondern auch eine Flucht der Arbeitssuchenden, die sonst keine andere Möglichkeit für sich in ihrer Heimat sehen. Im Schweizer Finanzsektor spricht man nicht nur von Kapitalverkehrskontrollen, sondern sogar von Negativzinsen, als Abwehr einer weiteren Aufwertung des Frankens. Wer ein Guthaben hat soll bestraft werden.
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