Neueste Berichte zeigen, an der Grenze zwischen Israel und Syrien braut sich was zusammen. Einerseits finden vermehrt schwere Kämpfe zwischen der syrischen Armee und den Terrorbanden um die Dörfer im Grenzgebiet statt. Andererseits ist die israelische Armee mit Panzern bis zur Grenze vorgefahren. Es sind sogar Soldaten der IDF nach Syrien eingedrungen und führen dort Patrouillen durch. Es sieht nach der Vorbereitung für einen Einmarsch der israelische Armee auf syrisches Territorium aus.
Panzer der IDF an der syrischen Grenze
Mit dem Vorfahren von Panzern über die annektierten Golanhöhen und über die Pufferzone hinaus hat Israel den Waffenstillstandsvertrag mit Syrien über eine demilitarisierte Zone auf den Golanhöhen gebrochen. Das heisst, es ist der Kriegszustand wieder hergestellt. Die israelische Armee stellt Panzer entlang der Grenze zu Syrien auf und bereitet sich auf einen Krieg gegen Syrien vor. Als Ausrede wird man sicher sagen, es gehe um eine Schutzzone, deshalb muss man in Syrien eindringen und noch mehr Land besetzen.
Israelische Soldaten haben ihre Waffen auf ein syrisches Dorf gerichtet
Zur Erinnerung, während des Sechstagekrieges 1967 eroberte Israel die Golanhöhen die zu Syrien gehören. Der UN-Sicherheitsrat forderte Israel mit seiner Resolution 242 damals zum Rückzug auf und betonte die Unzulässigkeit des Gebietserweiterung durch Krieg. Am 14. Dezember 1981 annektierte Israel per Gesetz das eroberte syrische Gebiet und übt seit dem widerrechtlich die Kontrolle darüber aus. Drei Tage danach erklärte der US-Sicherheitsrat die Annektion in seiner Resolution Nr. 497 für null und nichtig.
Wie immer hält sich Israel weder an Resolutionen des UN-Sicherheitsrat noch an das Waffenstillstandsabkommen mit Syrien. Dieses an sich schon illegale Konstrukt verhält sich grundsätzlich illegal. Die Frage, warum Israel ständig den Vereinten Nationen den Stinkerfinger zeigen und seit 45 Jahren das eroberte Territorium von Syrien besetzen kann und warum die internationalen Gemeinschaft nichts dagegen macht, darf man nicht stellen. Es sind ja nur die arabischen Länder immer die Bösen.
Soldaten der IDF bei der Rückkehr aus Syrien
Die Pufferzone wird von den Terroristen der Yarmuk-Märtyrer-Brigade die Jordanien bewaffnet seit Ende 2012 als Aufmarschgebiet benutzt. Dies erfolgt unter den Augen der UN-Mission und Israels die das dulden. Wenn sich die Terroristen von der syrischen Armee bedroht fühlen und verfolgt werden dann entführen sie UN-Soldaten und nutzen sie als Schutzschilder. Das hat jedenfalls der philippinische Aussenminister Albert del Rosario gesagt, als vier philippinische UN-Soldaten neulich verschleppt wurden. Die Terroristen haben sich damit vor der syrischen Armee geschützt. "Sie waren unter Belagerung und haben unsere Leute benutzt, um sich aus der Situation herauszubringen", sagte del Rosario.
Fox News zeigt Aufnahmen der israelischen Soldaten die in Syrien eingedrungen sind und der Panzer an der Grenze. Der Reporter sagt, seit 40 Jahren bringt Israel wieder Artillerie in Stellung und der Waffenstillstand wäre nichts mehr wert.
Ein weiteres Zeichen für die wachsenden Spannungen in der Region ist der überraschende Besuch von CIA-Chef John Brennan in Israel. Am Donnerstag traf er sich mit Offiziellen des israelischen Militär, mit der Situation in Syrien im Fokus der Gespräche. Der Chef der CIA traf sich danach mit Kriegsminister Moshe Ya'alon in Tel Aviv. Laut lokalen Medien wurde das weitere Vorgehen gegenüber Syrien besprochen. Es ist Brennans erste Reise nach Israel seit seiner Amtsübernahme vor zwei Monaten.
Der ehemalige Chef von Obamas Killerdrohnen ist jetzt CIA-Chef
Aber Israel könnte nicht nur jeden Moment Syrien angreifen, es besteht sogar die Gefahr einer direkten Konfrontation mit Russland. Denn die israelische Regierung hat gesagt, sie wird alle Waffenlieferungen nach Syrien oder Waffenbewegungen innerhalb Syriens welche sie als "game changer" ansieht verhindern. Damit ist das russische S-300 Luftabwehrsystem gemeint, welches Moskau sehr schnell liefern will oder schon geliefert hat.
Auch die bereits von Russland an Syrien gelieferten Typ P-800 Jachont Marschflugkörper die Schiff zerstören können, sind Ziel eines israelischen Angriffs. Mit diesen als Schiffskiller bezeichneten Flugkörpern kann Syrien jeden Versuch der NATO eine Seeblockade oder Flugverbotszone durchzusetzen verhindern. Auch die Idee, die Terroristen vom Meer aus an der syrischen Küste mit Waffen zu beliefern, kann mit den Jachonts abgewehrt werden.
Die übliche Ausrede wird wieder sein, Israel will Waffenlieferungen an die Terroristen verhindern und muss deshalb Bombardieren, wie schon zwei Mal dieses Jahr getan. Mit Terroristen sind nicht die guten gemeint, die Mörderbanden welche der Westen unterstützt, sondern die bösen der Hisbollah. Ausgerüstet mit S-300 und Jachont hat Syrien aber schlagkräftige Waffen um jeden Angriff per Schiff oder Flugzeug abzuwehren.
Die Admiral Pantelejew befindet sich vor der Küste Syriens
Mittlerweile ist eine ganze Armada an russischen Kriegsschiffen im östlichen Mittelmeer aufgefahren. Es sind drei Kampfverbände bestehend aus Zerstörern, Fregatten, Schiffe für die Versorgung und für die Aufklärung. Ein weiterer Kampfverband mit Landungsschiffen ist auf dem Weg. Der Chef der russischen Marine bestätigte, Kriegsschiffe der Pazifikflotte sind zum ersten Mal seit Jahrzehnten durch den Suezkanal ins Mittelmeer gefahren und die Kampfverbände werden mit Atom-U-Boote noch ergänzt. Es soll eine permanente russische Flottenpräsenz im Mittelmeer entstehen.
Amos Yadlin, ehemaliger Chef des israelischen Militärgeheimdienstes, ex Kampfpilot und Militärattaché in Washington, sagte in einem Interview mit dem israelischen TV-Sender Channel 10 am Freitag, die aktuellen Spannungen zwischen Israel und Syrien erinnern ihn an die Zeit vor dem Sechstagekrieg 1967. Er warnte vor einem erneuten Luftangriffe auf Syrien, denn es könnte was zurückkommen. Ausserdem, Russland hat signalisiert, es wird den USA nicht erlauben Syrien anzufassen, meint Yadlin.
Wie gesagt, da braut sich einiges im Nahen Osten zusammen und es ist die Entscheidung Israels ob es Krieg oder Frieden gibt. Diesmal könnte es aber anders ausgehen. Ein Angriff auf Nachbarländer ohne Konsequenzen zu fürchten wie bisher wird nicht wahrscheinlich sein, denn es könnte einen schmerzhaften Gegenschlag geben.
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