Die Krise um Syrien könnte in einen grösseren Krieg ausarten. Alle Parteien schütten immer mehr Benzin ins Feuer und die Lage ist sehr ernst. Angefangen mit der idiotischen Entscheidung von gestern Abend der EU-Aussenminister, das Waffenembargo gegen Syrien aufzuheben. Der kriegshetzerische britische Aussenminister William Hague hat dadurch bekommen was er wollte und sagte, die Briten werden ab jetzt die Terroristen mit Waffen ausstatten. Aus Frankreich klingt es ähnlich.
S-300 Luftabwehrsystem
Die Nachricht hat grossen Unmut in Moskau ausgelöst. Der russische Aussenminister, Sergei Lavrov, sagte, die USA und die EU-Staaten wenden zweierlei Mass an und wären Heuchler. Einerseits regen sie sich über den Terror in den eigenen Ländern auf, wie in Boston und jetzt in London, aber gleichzeitig liefern sie den Terroristen in Syrien Waffen. Ausserdem wäre es eine Verletzung internationalen Rechts.
"Im Wesentlichen ist das eine illegitime Entscheidung. Die Lieferung von Waffen an nicht staatlichen Gruppen widerspricht allen Normen des internationalen Rechts," sagte Lavrov.
Der russische Vizeaussenminister Sergei Ryabkov sagte, die Entscheidung der EU zwingt Russland das S-300 Raketenabwehrsystem schnellst möglich an Syrien zu liefern. Worauf der israelische Kriegsminister Moshe Yaalon sagte, sollte das moderne Luftabwehrsystem in Syrien tatsächlich ankommen, dann weiss Israel "was es zu tun hat" und wird es zerstören. Damit droht Israel unverhohlen Russland und die Lage könnte explodieren.
Um die Lage noch mehr zu verschärfen hat Obama dem Pentagon den Auftrag erteilt, Pläne für eine Flugverbotszone über Syrien auszuarbeiten, die von Kampfflugzeugen der USA, Frankreich und England durchgesetzt wird. Zusätzlich zu einer Flugverbotszone will das Weisse Haus die Terroristen bewaffnen und den Rat der syrischen Opposition formell anerkennen.
Das heisst, wenn das oben genannte realisiert wird, jeder seine Waffen aufgefahren hat und Drohungen wahrmacht, dann könnten von Russen gesteuerte S-300 Raketen NATO-Flugzeuge abschiessen und Israel russische Militärpersonal töten, was zu einer direkten Konfrontation zwischen Russland und Israel sowie den NATO-Staaten führen würde.
Hisbollah und Iran könnten auch noch ihren Alliierten Syrien beistehen. Die Türkei müsste als NATO-Mitglied und Unterstützer der Terroristen auch mitmachen. Die Voraussetzungen für einen grossen Konflikt der in einen Weltkrieg ausarten könnte sind dadurch gegeben.
Russland meint, die Lieferung der S-300 würde eher beruhigend wirken. Ryabkov sagte: "Ich kann nur sagen, wir werden damit fortfahren. Wir glauben so ein Schritt wird einige Hitzköpfe zurückhalten ein Szenario zu suchen, in dem dieser Konflikt einen internationalen Charakter bekommt mit der Beteiligung von äusseren Kräften".
Zur Erinnerung, Russland hat bereits eine grosse Flotte an Kriegsschiffe vor der syrischen Küste zusammengezogen. Diese Flotte dienst wohl zur Abschreckung irgendwelcher Versuche Syrien anzugreifen.
Israels Moshe Yaalien sagte am Dienstag dazu, der russische Plan, die modernen Luftabwehrraketen Syrien zu geben, wäre eine "Bedrohung" und er machte klar, Israel ist bereit die Lieferung mit Gewalt zu verhindern. "Die Lieferungen haben noch nicht stattgefunden - das kann ich bestätigen - und ich hoffe es wird nicht geschehen. Aber wenn sie durch irgendein Pech in Syrien ankommen, wissen wir was zu tun ist," sagte Yaalien.
Damit deutet der israelische Kriegsminister sogar an, der Transport könnte unterwegs sabotiert werden und wenn er trotzdem ankommt, dann werden die Raketen eben in Syrien von Israel zerstört.
Mittlerweile hat einer der grössten Kriegshetzer in Washington, Senator John McCain, sich mit den Terroristen in Syrien getroffen. Er ist über die Türkei eingereist und sprach mit Kommandeuren der FSA. Dieses Überschreiten der Grenze und Treffen auf syrischen Boden durch einen amerikanischen Politiker, ist ein eklatanter Bruch aller diplomatischen Regeln und eine Verletzung der Souveränität Syriens.
McCain besuchte vorher US-Truppen die an der Grenze die Raketenbatterien der NATO in der türkischen Stadt Gaziantep bedienen. Offiziell sollen die Patriot-Raketen, die auch von der deutschen Bundeswehr dort im Einsatz sind, die Türkei schützen. Tatsächlich reichen sie weit nach Syrien hinein und sind bereits ein Werkzeug zur Durchsetzung der Flugverbotszone.
Die Situation wird vom Westen deshalb angeheizt, weil der Plan Assad zu stürzen nicht so abläuft wie gedacht und die vom Westen angeheuerten Terrorbanden von der syrischen Armee zurückgeschlagen werden. Sie dachten, es wird so einfach und schnell ablaufen wie der Sturz und die Ermordung von Muammar Gaddafi in Libyen.
Russland und China fühlen sich von Washington und den Europäern völlig hintergangen, da man die Flugverbotszone über Libyen damit begründete, es gehe ausschliesslich um die Zivilbevölkerung zu schützen. Tatsächlich war es eine Lüge und es ging um Regimewechsel. Deshalb lehnen die beiden Mitglieder des UN-Sicherheitsrat eine westliche Intervention in Syrien diesmal ab.
Mein Interview mit deutsches IRIB Radio über Syrien
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