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Einmal kurz durchs Zeitschriftenregal
Die aktuelle Ausgabe des Magazins "blond" enthält eine Titelgeschichte über Hobbyhuren, also den angeblich wachsenden Trend, im Internet Geld gegen Sex anzubieten. Die alten feministischen Klischeevorstellungen von Prostitution stimmen offenbar immer weniger.
In der letzten "Psychologie heute" beschäftigte sich ein Artikel mit der Frage, wie Minderheiten Mehrheiten beeinflussen können. Zwei entscheidende Grundvoraussetzungen sind offenbar: Die Vertreter der Minderheit müssen wirklich geschlossen auftreten und sie müssen den anderen vermitteln, dass sie von ihrer Sicht der Dinge wirklich überzeugt sind. Toll, eines dieser zwei Dinge schafft die Männerrechtsbewegung sogar. Die Chancen auch von Minderheiten, sich durchzusetzen, stünden neusten Forschungen nach gar nicht so schlecht, allerdings geschehe das selten so konkret und sichtbar, dass die Mehrheit ganz offenkundig auf eine Minderheitenposition einschwenkt. Dazu sei das Wort "Minderheit" zu negativ stigmatisiert. Es sei aber sehr wohl möglich, dass die Perspektive der Minderheit zu bestimmten Fragen allmählich in die Mehrheit hineinsickert und diese Art zu denken für ähnlich gelagerte Fragen übernommen wird.
Und schließlich kritisiert Christel Dormagen in einer unserer Lieblingszeitschriften, der "konkret", die neue Welle des Fun-Feminismus, da diese mit allzu offensichtlichen Werbeslogans wie "Knaller-Sex für alle" überhaupt erst deutlich mache, wie sehr man den ranzig-verstaubten Ladenhüter Feminismus anpreisen müsse, damit er noch gekauft wird. Die Schlusspassage des Artikels richtet sich gegen Autoren, die in ihren Büchern auch Männer als Opfer darstellen (namentlich wird Walter Hollstein erwähnt), da diese Rhetorik dazu führe, dass Frauen nur noch "das System" angreifen und nicht mehr den konkreten Mann an sich.
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