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Hin zu einer maskulistischen Filmkritik: "Die Hebamme"
Die aktuelle maskulistische Filmkritik zu dem auf Sat1 ausgestrahlten TV-Film "Die Hebamme" findet man heute im FOCUS, wo Joachim Hirzel zu dem Urteil gelangt:
Selten kamen die Träger des XY-Chromosoms so schlecht weg wie in diesem Sat.1-Film. Im besten Fall sind sie Ehebrecher, im schlimmsten Fall töten sie. Und im allerschlimmsten Fall müssen sie sich dieses Machwerk ansehen.
Sehr ähnlich sieht Ursula Scheer die Dinge in der Frankfurter Allgemeinen.
Bezeichnenderweise ist Josefine Preuss, Hauptdarstellerin in "Die Hebamme", von der ideologischen Botschaft dieses Films nicht besonders angetan, wie sie in einem anderen Artikel des FOCUS verrät:
Es gibt allerdings auch heute noch genügend Länder, arabische Länder zum Beispiel, wo die Frau immer noch nicht gleichgestellt ist. Wir können froh sein, in Europa zu leben. Ich finde, dass wir hier zu viel über Frauen diskutieren. Wir haben eine deutsche Bundeskanzlerin, mehr Frauenquote geht nicht. Jetzt wird's langsam Zeit, dass sich die Männer wieder emanzipieren und bitte wieder Männer sein dürfen. Dieses metrosexuelle Gelaber finde ich schlimm. Es gibt Mann und Frau, und beide sind gut so, wie sie sind.
Damit reiht sich Preuss in eine wachsende Zahl prominenter Frauen ein, die sich vom derzeit herrschenden Feminismus distanzieren:
„Ich bin keine Feministin, aber ich glaube an die Stärke von Frauen“, erklärte die Sängerin Katy Perry in einem Interview. Ein ähnliches Statement war auch schon von Kelly Clarkson zu hören: „Nein, ich würde mich nicht als Feministin bezeichnen – dieses Wort ist zu stark.“ Auch die Schauspielerin Susan Sarandon möchte sich vom Feminismus abgrenzen, da viele Menschen dabei „an eine Horde kreischender Tussis“ denken würden, „nur weil du gleiche Bezahlung, Rechte, Bildung und Krankenfürsorge forderst.“ Der Begriff „Feminismus“ ist anscheinend einer, der bei vielen Menschen negative Konnotationen hervorruft.
Der zuletzt zitierte Absatz stellt allerdings nur den Vorspann zu einer ausführlichen Verteidigungsrede auf den Feminismus dar, die zu den Sätzen führt:
Deshalb sei es extrem wichtig, das Wort positiv aufzuladen und Gegenbilder zu dem der frustrierten, lustfeindlichen und gestrandeten Emanze zu zeigen. Dies könne aber nur durch Aktionen und offenen Diskurs passieren
Na prima. Wenn die Zukunft des Feminismus von seiner Fähigkeit zu einem offenen Diskurs abhängt, dann mache ich mir über diese Zukunft keine Gedanken.
Siehe zum selben Thema: Feministisch im Sine der Anklage.
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