Dritter Fukushima-Reaktor explodiert
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Dritter Fukushima-Reaktor explodiert


Zwei neue Explosionen, diesmal am Reaktorblock 2 und 4, haben am Dienstagmorgen um 6:14 Uhr Lokalzeit stattgefunden. Die äussere Schutzhülle soll diesmal beschädigt sein. Bereits sind bei zwei Reaktorblöcken, 1 und 3, Explosionen am Samstag und Montag passiert. Am Reaktor 4 soll seit dem ein Feuer brennen. Die Bevölkerung im Umkreis von 20 Kilometer sollte die Gegend verlassen haben und von 20 bis 30 Kilometer soll in ihren Häusern bleiben.

Die neuen Explosionen schockieren Japan. Laut Berichten sind die Strahlungswerte in Ibaraki, südlich von Fukushima, stark gestiegen. Der Betreiber TEPCO sagt, es werden ein Teil der Arbeiter vom Reaktor 2 evakuiert. Bereits während der Stunden vorher haben Arbeiter versucht mit Meerwasser die Brennstäbe zu kühlen, die freigelegt sind, damit sie nicht überhitzen.

Um 8:31 Lokalzeit waren die Strahlungswerte rund um der Atomanlage achtmal höher als Menschen in einem Jahr ausgesetzt sind. Die Explosion am Reaktor 4 verursachte zwei Löcher von 8 x 8 Meter in den Wänden des Reaktorgebäudes. Um 9:38 Uhr brach dann ein Feuer aus und Rauch trat aus den Löchern hervor.

TEPCO hat Stromrationierung für Tokyo angekündigt, die bis in den April andauern können. 45 Millionen Kunden des Stromerzeugers sollen davon betroffen sein. Tokyo soll in 5 Gebiete aufgeteilt werden, wobei jedes Gebiet für 3 bis 6 Stunden abwechselnd keinen Strom bekommt. Der Plan für die Stromabschaltung soll ab 6:20 Uhr Lokalzeit in Kraft treten. Das Stadtzentrum von Tokyo soll für eine Weile davon verschon werden, da viele Regierungsgebäude und die Zentrale von vielen Konzernen sich dort befinden.

Da die Konzerne nicht wissen, wie die Stromabschaltung sie treffen wird, haben viele ihre Produktion stillgelegt, wie Sony, Toyota, Nissan und Honda.

Der Nikkei-Index ist am Montag schon um 6 Prozent gefallen. Heute Dienstag eröffnete die Börse mit weiteren -5,9 Prozent. Nach den ersten Handelsstunden stürzte der Nikkei um -6,5 Prozent auf unter 9'000 Punkte.

Laut Wetterbericht wird die Temperatur im Katastrophengebiet im Nordosten in den kommenden Nächten unter null Grad fallen, was die Situation der Obdachlosen noch schwieriger macht.

Laut TEPCO ist eine Kernschmelze in Fukushima möglich.

Premierminister Naoto Kan wird eine Ansprache halten. Kabinettschef Kukio Edano wird um 11:00 Uhr Lokalzeit vor die Presse gehen.

11:00 Uhr - Kan spricht zu den japanischen Bevölkerung über die Situation in Fukushima. Er sagt, "Alle Notstromgeneratoren sind in der Anlage ausgefallen. Es gab Wasserstoffexplosionen, Feuer und die Strahlenbelastung ist sehr hoch. Die Bewohner im Umkreis von 20 Kilometer sollten alle das Gebiet verlassen haben. Im Umkreis von 20 bis 30 Kilometer werden gebeten in ihren Häusern zu bleiben. Wir versuchen weiteren Austritt von radioaktiver Strahlung zu verhindern. Ich fordere die japanische Bevölkerung auf ruhig zu bleiben."

Danach spricht Edano. Wir versuchen weiter die Reaktoren abzukühlen. Am Reaktor Nr. 4 fand eine Explosion statt und es brennt seit dem ein Feuer. Danach gab es eine Explosion am Reaktor Nr. 2. Die Schützhülle wurde beschädigt. Die Radioaktivität an den Reaktoren hat jetzt eine Höhe erreicht, die gesundheitsgefährlich ist. Alle bis auf 50 Personen, die mit der Kühlung mit Meerwasser beschäftigt sind, wurden von der Anlage abgezogen. Alle Menschen im Radius von 20 Kilometer sollten evakuiert sein. Bis 30 Kilometer sollen die Bewohner die Fenster dicht schliessen und in ihren Häusern bleiben. Das raten uns die Experten.

Edano sagt, die Strahlung ist auf 400 Milisivert (mSv) am Reaktor Nr. 3 und 4 gestiegen, was eine sehr gefährlich Strahlendosis bedeutet. Für den Menschen treten zwischen 200 und 300 mSv Krankheitserschein- ungen wie ein verändertes Blutbild, Übelkeit, Entzündung der Schleimhäute oder Fieber ein. Ausserdem kann der radioaktive Rauch von Reaktor Nr. 4 durch den Wind verbreitet werden. Das grösste Problem ist das Feuer am Reaktor Nr. 4, das so schnell wie möglich gelöscht werden muss. Wenn man im Radius zwischen 20 und 30 Kilometer um Fukushima 1 sich ausserhalb aufgehalten hat, dann darf man die Kleidung und Schuhe nicht ins Haus nehmen, da kontaminiert.

Seit dem grossen Beben von 9,0 am Freitag sind bisher über 200 Nachbeben registriert worden.

Der Nikkei-Index ist zum Schluss des Handelstages auf 8'605 Punkte gefallen, was einen Verlust von sagenhaften 10,58 Prozent bedeutet. Das ist mehr als ein Crash, das ist reine Panik!

Der Wind hat gedreht und weht in Richtung Süden. Damit kann die radioaktive Wolke nach Tokyo gelangen. Höhere Werte sind bereits gemessen worden. Das Atomkraftwerk Fukushima liegt etwa 250 Kilometer nördlich von Tokio.

Es verbreitet sich immer mehr die Meinung in der Bevölkerung von Tokyo, die Stadt in Richtung Süden verlassen zu müssen. Es sind ja nur fast 35 Millionen Menschen!

Die Stadt Fukushima in der Näher der Anlage ist bereits eine Geisterstadt.

Staatsminister Renho, zuständig für Konsumentenschutz und Lebensmittelsicherheit, hat die Bevölkerung des Landes aufgefordert, keine Hamsterkäufe zu tätigen. Sollten sich die Menschen mit grossen Vorräten an Grundnahrungsmitteln eindecken, könne dies die Versorgung der Menschen in dem von der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe betroffenen Gebiet gefährden. Aber die Regale in vielen Supermärkten im Raum Tokyo und im Norden sind bereits leer.

Die USS Ronald Reagan war übrigens 160 Kilometer von der verwüsteten Küste entfernt, als sie durch eine radioaktive Wolke fuhr und die erhöhten Strahlungswerte gemessen wurden. Die betroffenen Besatzungsmitglieder wurden dekontaminiert und die Schiffe der 7. Flotte in ein Seegebiet ausserhalb der Windrichtung der Fukushima 1 Anlage verlegt.

Die Flotte bestehend aus acht Schiffen, hat aber nur ein oder zwei Helikopter, die schwere Lasten tragen können. Die Reagan hat sechs Helikopter, aber keiner für den Schwertransport. Die Helikopter die am Montag im Einsatz waren, kamen von der Atsugi Marinebasis, 30 Kilometer ausserhalb von Tokyo, und transportierten Lebensmittel, die von Bürgern der nahegelegenen Ebina City gespendet wurden, zu den 2'000 Überlebenden in Shiroishi. Weitere Transportflüge brachten Wasser, Lebensmittel und Decken nach Minato, etwas ausserhalb von Sendai.

Andere US-Kriegsschiffe, wie die Blue Ridge und die amphibische Gruppe unter der Führung der Essex, die besser für Transport und Hilfeleistung ausgestattet sind, werden erst am Mittwoch in Japan eintreffen.

Status der sechs Reaktoren der Fukushima 1 Atomanlage:

Reaktor 1: Kühlung hat versagt, teilweise ist der Kern geschmolzen, eine Wasserstoffexplosion fand statt, Meerwasser wird reingepumpt.

Reaktor 2: Kühlung hat versagt, Meerwasser wird reingepumpt, die Brennstäbe waren vorübergehend freigesetzt, teilweise ist der Kern geschmolzen, eine Explosion fand statt, die Schutzhülle ist beschädigt.

Reaktor 3: Kühlung hat versagt, teilweise ist der Kern geschmolzen, Meerwasser wird reingepumpt, eine Wasserstoffexplosion fand statt.

Reaktor 4: Wurde gewartet als das Erdbeben zuschlug, ein Feuer brennt durch eine Wasserstoffexplosion im Lager wo die ausgedienten Brennstäbe sich befinden, das Kühlwasser geht zurück.

Reaktor 5: Wurde gewartet als das Erdbeben zuschlug, Probleme mit der Kühlung.

Reaktor 6: Wurde gewartet als das Erdbeben zuschlug, Probleme mit der Kühlung.

Die deutschen Wendehälse haben beschlossen, die sieben ältesten Atomkraftwerke vorübergehend stillzulegen, damit die Sicherheit überprüft werden kann. Es handele sich dabei um die Kraftwerke, die vor 1980 ans Netz gegangen seien, sagte Merkel am Dienstag nach dem Atom-Treffen mit den Länder-Ministerpräsidenten in Berlin. Es sind die Atomkraftwerke Biblis A und B, Neckarwestheim, Brunsbüttel, Isar 1, Unterweser und Philippsburg 1. Am Montag hatte Merkel verkündet, die erst Ende 2010 beschlossene Laufzeitverlängerung werde für drei Monate ausgesetzt.

Kritiker sagen, es handle sich nur um eine Wahltaktik. Nach den Landtagswahlen werden die Meiler als sicher deklariert und wieder eingeschaltet. Die übliche Verarsche, auch wenn Mappus jetzt plötzlich sagt, Neckarwestheim I wird für immer abgeschaltet. Er plappert damit nur die passenden Botschaft von EnBW nach, die aus wirtschaftlichen Gründen das Kraftwerk sowieso nicht mehr betreiben wollen.

Um 22:31 Uhr Lokalzeit (14:31 MEZ) fand ein neues Erdbeben in der Grössenordnung von 6,4 in der Shizouka-Präfektur statt, 90 Kilometer südwestlich von Tokyo. Keine Tsunami-Warnung wurde ausgesprochen und keine grösser Schäden gemeldet. Das Hamaoka Atomkraftwerk arbeitet weiter.

Die 27 Erdölraffinerien des Landes haben ihre Produktion eingestellt, was 31 Prozent der Gesamtkapazität darstellt.

Immer mehr ausländische Medien ziehen ihre Reporter aus Sicherheitsgründen ab. Entweder weiter nach Süden nach Osaka oder ganz aus Japan.

Globale Jetstream-Vorhersage 13. bis 21. März:



Live-Berichterstattung aus Japan ...

Kommentar: Soll ich euch sagen, was mich am meisten bei der ganzen Diskussion hier und überhaupt im Netz stört? Es ist dieses ganze herzlose, kalte, gefühllose, egoistische, selbstgefällige, besserwisserische Gelaber, über wer oder was jetzt schuld ist, wer oder was dahinter steckt, die vielen Behauptungen über böse verschwörerische Absichten und ob es uns auch treffen wird. Es gibt sogar Leute, welche dieses verheerende Erdbeben, den nachfolgenden Tsunami und den Atomalarm verharmlosen oder ins lächerliche ziehen.

Wo ist euer Herz und Mitgefühl für die Japaner geblieben, deren ganze Welt zerstört wurde, die ihre Liebsten verloren haben, die jetzt nur Leid und Schmerz erleben? Gibt es noch eine schlimmere Katastrophe, als alles zu verlieren und mit nichts dazustehen? Die Überlebenden sind unsere Mitmenschen, unsere Brüder und Schwestern, für die wir zumindest Mitleid haben sollten.

Nach Schätzung der Hilfsorganisation "Save the Children", sind alleine 100'000 Kinder obdachlos. Viele haben keine Eltern mehr, oder einen Elternteil, Geschwister, Verwandte und Freunde verloren. Was für einen Albtraum müssen sie erleben, wenn ihre heile Welt von einen Tag auf den anderen komplett zerstört wurde? Jetzt sitzen sie irgendwo in einer Turnhalle auf dem Boden, zitternd, sind alleine und völlig im Schock, verstehen gar nicht was mit ihnen geschehen ist. Habt ein Herz.




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