Ablauf des Atomalarms in Fukushima
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Ablauf des Atomalarms in Fukushima


Hier eine Auflistung der Ereignisse, wie es zur Katastrophe kam:

- Am Freitag den 11. März ereignete sich das Tōhoku-Erdbeben um 14:46 Uhr Ortszeit. Die Magnitude betrug 9,0 und das Epizentrum lag 130 Kilometer ab der Küste vor Sendai in einer Tiefe von 32 Kilometer. Die Energie die dabei freigesetzt wurde entsprach etwa wie die von 45 Millionen Tonnen Sprengstoff. Es war das grösste je gemessene Erdbeben in Japan.

- Die Atomkraftwerke in Japan sind auf ein Erdbeben der Magnitude von 8,25 ausgelegt. Der Unterschied zwischen 8,25 und 9,0 entspricht einer 24-fach grösseren Energiefreisetzung. Das führte zu den ersten Schäden an der Anlage, die aber nicht kritisch waren. Zum Zeitpunkt des Bebens waren die Reaktorblöcke 1, 2 und 3 in Betrieb und die Blöcke 4, 5 und 6 waren auf Grund von Wartungsarbeiten heruntergefahren.

- Nach dem Beben löste das Reaktorschutzsystem die Reaktorschnell- abschaltung aus. Dadurch liefen die Dampfturbinen nicht mehr und die Generatoren produzierten keinen Strom, die aber für den Betrieb des Kraftwerk notwendig sind. Die Notstromgeneratoren sprangen an. Damit wurde der Kühlkreislauf mit den Pumpen weiter in Gang gehalten. Bis zu diesem Zeitpunkt war alles unter Kontrolle.

- Eine Stunde nach dem Beben traf aber eine 7,5 Meter hohe Tsunami- welle das Kernkraftwerk und drang 1 Kilometer ins Land ein. Es wurden die Treibstofftanks die unmittelbar am Meer standen von den Wasser- massen weggespült. Ohne Treibstoff fielen die Notstromgeneratoren aus. Laut Notfallplan sollte dann der Strom aus den Batterien kommen, aber die ganze elektrische Anlage war durch das eindringende Meer- wasser und den daraus entstandenen Kurzschlüssen völlig zerstört.

Die beiden Fotos zeigen wie es vor und nach dem Tsunami aussah. Die Infrastruktur rund um das Atomkraftwerk wurde zerstört. Rot eingekreist die beiden Treibstofftanks für die Notstromgeneratoren, die dann verschwanden. Rechts oben sieht man wie kein Kühlwasser mehr zurück ins Meer fliesst und der Kühlkreislauf nicht mehr funktioniert:

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- Um 19:46 Uhr am Freitag, 5 Stunden nach dem Beben, gab die Regierung zu, es gibt ein Problem mit der Kühlung, es sei kein Strom vorhanden, um die Wasserpumpen für das Kühlsystem zu betreiben. Die Stromleitungen zur Aussenwelt waren auch durch die Welle weggerissen. Das ganze Kraftwerk war ohne Strom. Es gab nicht mal mehr eine Zugangsstrasse zum Kraftwerk. Damit fingen die Probleme mit der Kühlung der Reaktoren an.

- Da die Pumpen das Wasser nicht mehr zirkulierten, wurde das Reaktorinnere immer heisser. Es bildete sich Wasserstoff in dieser Konfiguration. Durch den Überdruck musste Dampf abgelassen werden, was aber auch den Wasserstoff freisetzte. Da leicht, sammelte sich das sehr explosive Gas über dem Reaktor. Ein Funke löste dann die Explosion aus und sprengte die Wände und Decke des Reaktorgebäudes weg. Zuerst am Reaktor 1 und dann an Nr. 3.

- Dann ereignete sich durch den Überdruck ein Leck am Druckabbau- becken des Reaktor 2, wodurch radioaktive Stoffe in die Umwelt gelangten. Am Reaktor 4, der nicht in Betrieb war, ruhten die Brennstäbe im Abkühlbecken. Aber weil der Kühlkreislauf nicht funktionierte, verdampfte auch dort das Wasser, bildete sich Wasserstoff und es fand eine Explosion mit anschliessenden Brand statt.

- Das Personal des Kraftwerks versucht verzweifelt die Kühlung aller sechs Reaktoren mit Meerwasser irgendwie hinzubekommen. Ohne Strom ist das aber nicht möglich. Es muss eine neue Zufahrtstrasse gebaut werden, damit von Aussen neue mit Diesel betriebene Stromgeneratoren angeliefert werden können. In der Zwischenzeit versuchte man mit Hubschraubern Wasser abzuwerfen, was aber wegen der Strahlung abgebrochen werden musste.



Wir sehen, die Katastrophe am Fukushima 1 Atomkraftwerk wurde nicht direkt durch das Erdbeben verursacht, sondern durch die gigantische Tsunamiwelle, die beide Notstromsysteme zerstörte. Dadurch liefen die Pumpen des Kühlsystems nicht mehr und die Reaktoren überhitzten. So ist die Katastrophe entstanden, die immer kritischer wird.

Laut neuesten Meldungen befindet sich im Abklingbecken von Reaktor 4 kein Wasser mehr. Das sagte der Chef der US-Atomsicherheitsbehörde NRC, Gregory Jaczko. Die Radioaktivität vor Ort sei nach Ansicht von Experten extrem hoch, sagte Jaczko. Ohne Wasser können die Brennstäbe in dem Becken nicht mehr gekühlt werden.

Das idiotische am Design der Reaktoren in Fukoschima ist die Tatsache, das Abklingbecken befindet sich über dem Reaktor und nicht daneben. Dieses gefährliche Konzept stammt vom amerikanischen Hersteller General Electric.



Die japanische Regierung hat das US-Militär gebeten, Infrarotaufnahmen von der Atomanlage zu machen. Am Donnerstag soll eine unbemannte Global Hawk mit Infrarotsensoren über das Gelände fliegen. Damit will man die Hitzequellen in den Reaktorgebäuden besser identifizieren, denn für die Menschen am Boden ist es wegen der Strahlung zu gefährlich.

Die Tsunami-Welle war an der Küste die am nächsten zum Epizentrum lag 23 Meter hoch. Aber historische Aufzeichnungen zeigen, 1896 gab es eine Welle mit 38 Meter! Wenn man das weiss, wie kann man dann am Meer Atomkraftwerke bauen?

Wer ist jetzt an der Katastrophe schuld? Diejenigen welche den Bau des Kraftwerkes an der Küste wollten und erlaubten, wo Tsunamis passieren können? Diejenigen die nicht mit einer Tsunamiwelle in dieser Höhe gerechnet haben, die rundum alles zerstörte? Diejenigen die nicht an noch mehr Notstromsysteme als die beiden vorhandenen gedacht haben? Diejenigen die überhaupt Atomkraftwerke sich ausdenken, wo alles perfekt funktionieren muss, weil es sonst einem um die Ohren fliegt?

Ablauf der Erbeben vom 9. bis 14. März. Man sieht, es gab vor dem Grossen schon viele kleine und danach zahlreiche Nachbeben:





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