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DIE WELT: "Wikipedia-Einträge ändern? Ein teurer Nervenkrieg"
Dass die Wikipedia entgegen ihrer offiziellen Regeln von anonymen Radikalfeministinnen als Verleumdungsmaschine verwendet wird, um Männerrechtler durch den Dreck zu ziehen, war immer wieder mal Thema auf Genderama. "Politische Manipulation in der Wikipedia" lautet so auch ein eigener Eintrag in der Genderama-Blogroll – zu dem ein Bericht darüber gehört, dass diese Agitation aus der deutschen Wikimedia-Führung heraus gedeckt wird. Die Journalistin Susanne Gaschke findet die Herrschaft anonymer Möchtegern-Diktatoren – nicht nur in der Wikipedia, sondern auch in Hetzblogs wie "Münkler-Watch" und in den sozialen Netzwerken – hochproblematisch:
Vertrete man die Persönlichkeitsrechte eines Mandanten gegenüber YouTube, sehe man sich keinem menschlichen Ansprechpartner, sondern einer sperrigen "Complaints"-Seite gegenüber: "Mit Glück kommt dann irgendwann eine Antwort-E-Mail, die mit Ted oder Gary unterschrieben ist; und mit viel Glück wird ein vom Gericht verbotener Film tatsächlich aus dem Netz genommen", sagt Nabert.
Ähnlich kompliziert ist es mit Wikipedia. Deren amerikanische Trägerstiftung antworte bei Einwänden zunächst überhaupt nicht, und der deutsche Betreiberverein behauptet, keinen Einfluss nehmen zu können. Nur wer plausibel mit Gerichtsurteil und Verfahrenskosten drohen könne, erreiche, dass falsche Tatsachenbehauptungen aus einem Text verschwänden, sagt Nabert: "Dieses Verhalten ist rechtsstaatlich nicht in Ordnung und bedarf dringend der Regelung durch den Gesetzgeber."
Wer bei Twitter und Facebook unterwegs ist, weiß wenigstens, dass er sich in einem Umfeld bewegt, in dem viel gehasst und gehetzt, geglaubt statt gewusst wird. Wikipedia aber gilt als idealistisches Projekt, in dem Freiwillige das Wissen der Welt zum (kostenfreien) Nutzen der Menschheit zusammentragen. Die Online-Enzyklopädie hat eine marktbeherrschende Stellung erreicht. Analoge Konkurrenten wie Brockhaus haben aufgegeben. Eine korrekte Darstellung in Wikipedia ist deshalb für Betroffene so wichtig, weil das Internet-Nachschlagewerk inzwischen von Schülern, Studenten und sogar Journalisten weitgehend unkritisch verwendet wird – was man an den wieder und wieder abgeschriebenen Fehlern erkennen kann.
Die Wikipedia-Community – im deutschsprachigen Raum angeblich 20.000 Aktive – pflegt zwei exemplarische Internet-Mythen, die ebenso wenig stimmen wie das Märchen von der "Netiquette": den Mythos der Neutralität und den der Basisdemokratie.
Hier findet man den vollständigen Artikel. Und es ist Susanne Gaschke hoch anzuerkennen, dass sie dieses heiße Eisen anpackt, um das viele andere Journalisten bis heute einen Bogen machen. Dem Wikipedia-Eintrag über Susanne Gaschke dürfte das nicht gut tun.
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