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Die Schweiz lässt den Euro fallen
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat heute entschieden, den Euro-Mindestkurs von 1,20 aufzugeben. Eine sensationelle Entscheidung, die wie eine Bombe auf den internationalen Devisenmärkten eingeschlagen ist. Seit über drei Jahren hat die SNB alles getan, um den Euro zu stützen, um die Gemeinschaftswährung vor dem Absturz zu retten, hat dabei einen gigantischen Berg an Euros kaufen müssen, aber es hat nichts genützt. Im letzten halben Jahr hat der Euro immer mehr an Wert verloren, hauptsächlich gegenüber dem Dollar. Obwohl das Direktorium der SNB es nicht zugibt, der Absturz des Euros war nicht mehr aufzuhalten, wurde für die SNB zu teuer. Nach dieser Nachricht ist der Euro innerhalb von Sekunden auf fast 1 Franken abgestürzt, oder umgekehrt gesagt, der Schweizer Franken ist um über 15 Prozent gegenüber dem Euro und Dollar gestiegen.
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Der Schweizer Franken darf wieder seine Muskeln zeigen |
Der heutige Kurssturz des Euros zeigt, wie stark die Stütze durch die Schweiz war. Jetzt, wo die Stütze weg ist, bricht der Eurokurs zusammen und zeigt seinen wahren tiefen Wert. Aber immer auf die Schweiz eindreschen. Ja, speziell die deutschen Politiker und Medien haben die Schweiz immer wieder mit Dreck beworfen. Nie kam ein Dankeschön für die grosse Hilfe, um den Euro am Leben zu erhalten. Natürlich war die Aufrechterhaltung eines Mindestkurses nicht nur eine selbstlose Nachbarschaftshilfe, sondern auch wegen Eigeninteressen, um die Schweizer Exporte und den Tourismus zu helfen. Jetzt ist aber Schluss damit. Warum den Euro retten, wenn die EU-Turbos und die EZB alles tun um den Euro zu zerstören?
Was ich von Anfang an und seit Jahren kritisiere, musste die Schweizer Nationalbank endlich aufgeben: die Stützung des Euros, koste es, was es wolle. Gekostet hat es über eine halbe Billion Franken!!! Auf Dauer auch für die Schweiz nicht verkraftbar. Die SNB hat mehr Euros in den Büchern, als die Deutsche Bundesbank. Ist doch völlig absurd. Die Bilanzsumme der SNB hat sich seit Beginn der Massnahmen im Jahr 2011 monströs aufgebläht. Mit 525,3 Milliarden Franken ist sie mehr als drei Mal so gross wie 2008. Damit hat die SNB im Verhältnis fast genauso viel "Geld gedruckt" wie die amerikanische Federal Reserve (Fed).
Das heisst, mit der Entscheidung, den Mindestkurs aufzugeben und dem heutigen Kurssturz hat die SNB 15 Prozent von 525 Milliarden Franken verloren, also auf einen Schlag 79 Milliarden Franken. Wow, was für ein Verlust!!!
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Der EURO fiel dramatisch auf 0,86 um sich dann bei 1,02 einzupendeln |
Aber diese Entscheidung war mehr als überfällig. Das sture Festhalten am Mindestkurs für über drei Jahre hat nur den unvermeidlichen Verlust mit der Zeit vergrössert. Ich will ja nicht wieder Recht haben und sagen "
ich hab’s euch ja gesagt", aber wie oft habe ich Kritik an der SNB geübt, habe die Kursanbindung als Irrsinn bezeichnet. Jetzt hat der SNB-Chef Thomas Jordan es selber eingesehen oder einsehen müssen.
Bereits am 14. September 2011 schrieb ich den Artikel: "Anbindung des Franken an den Euro ist Landesverrat" und stellte die Frage: "
Demnächst wird die SNB getestet, ob sie den Fixkurs von 1,20 halten kann und dann wird sie massiv Euros kaufen müssen. Wie viele Euros werden es sein? 100 Milliarden, 300 oder 500?" Der Devisenberg ist dann tatsächlich auf über 500 Milliarden Franken gewachsen.
Natürlich wird jetzt alles harmlos und undramatisch dargestellt, werden die über drei Jahre an Euro-Stützung als positiv für die Wirtschaft bezeichnet. Jordan sagte bei der Pressekonferenz heute in Zürich, "
Der Mindestkurs von 1,20 Franken pro Euro habe die Schweizer Wirtschaft vor massivem Schaden bewahrt. Jetzt sei die Aufrechterhaltung des Mindestkurses aber nicht mehr gerechtfertigt ... sei nicht mehr nachhaltig." Guten Morgen, kann ich da nur sagen.
Nach der Ankündigung durch die SNB, den Mindestkurs aufzugeben, haben die Geldautomaten in der Schweiz keine Euros mehr ausgespuckt:
Die Devisenmärkte liefen nach der Bekanntmachung völlig chaotisch ab und es konnte kein stabiler Kurs gefunden werden.
Gleichzeitig mit der Aufhebung des Mindestkurses senkt die Nationalbank den Zins für Guthaben auf den Girokonten per 22. Januar auf
minus 0,75 Prozent. Wie völlig krank muss ein Finanzsystem sein, wenn man Geld zur Bank bringt und wird mit Minuszinsen bestraft? Ein Guthaben auf der Bank wird immer weniger, schmilzt weg wie Schnee in der Frühlingssonne. Ich meine, wir werden nur noch verarscht, aber trotzdem glauben die meisten Menschen noch an dieses kaputte System. Kopfschüttel!
Am 5. Januar hab ich schon die Frage gestellt: "Fällt der Euro auf Parität mit dem Dollar?" Ich habe geschrieben:
"So wie es aussieht fängt das Jahr für den Euro nicht gut an und die Währung wird 2015 weiter an Wert verlieren." Ich habe vorhergesagt: "
Ganz schlimm wird der Stress für die Schweiz und dem Schweizer Franken. Die Schweizer Nationalbank (SNB) wird den Mindestkurs von 1,20 Franken zum Euro kaum halten können. Wie soll das gehen, wenn der Euro so an Wert verliert?"
Keine 10 Tage später ist es passiert. Aber keinen Tag zu früh, denn in der kommenden Woche dürfte die Europäische Zentralbank den massiven Aufkauf von Staatsanleihen in grossem Stile verkünden, also die wachsende Schulden der Staaten übernehmen. Wie? Indem sie Geld ohne Ende druckt und den Euro damit noch mehr entwertet. Die SNB hat endlich kapiert, so geht es nicht weiter und den todkranken Patienten über Bord geworfen. Meine Ansage deshalb an SNB-Chef Thomas Jordan: "
Gsehsch, hettisch früener uf mich lose sölle!!!"
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