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Antje Schrupp und ein missglücktes feministisches Mobbing
Es gab in der letzten Woche in der Bloggerszene ein Scharmützel, dessen Nachzeichnen ich mir auf Genderama zunächst erspart habe, dem jetzt aber Lucas Schoppe eine längere Analyse gewidmet hat.
Zusammengefasst ging es um folgendes: Die Feministin Yasmina Banaszczuk bezeichnete den männlichen Blogger Sascha Pallenberg sinngemäß als Wichser, der gab auf der gleichen Ebene ironisch kontra, Banaszczuk verständigte ihr Netzwerk, um die Antwort zum Skandal hochzujazzen. Immer mehr Blogposts schossen empor.
Jetzt weiter mit Schoppe:
Im Rückblick nach einem wohlverdienten Urlaub kommt es mir natürlich etwas unwirklich vor, dass hier tatsächlich Erwachsene miteinander kommunizierten.
(...) Sascha Pallenberg erhielt Drohungen wie die, ihm die Beine zu brechen – Yasmina Banaszczuk erhielt Nachrichten wie die, in der ihr ein Zeitgenosse mitteilte, gerade auf ihr Bild masturbiert zu haben – die grimmebepreiste Aufschrei-Initiatorin Anne Wizorek forderte, Sascha Pallenberg von der nächsten Netz-Konferenz re:publica auszuschließen – und Banaszczuk löschte ihren Twitter-Account.
Endgültig skurril wurde alles aber erst, als sich dann auch noch Antje Schrupp mit zwei Texten einschaltete. (...) Ganz ehrlich: Ohne Frau Schrupp wäre ich nie auf die Idee gekommen, jemanden als „Wichser“ zu beschimpfen und ihm dann zu erklären, dass diese Äußerung lediglich einen Versuch der Meta-Kommunikation darstelle. Mitten in sein blödes, verdutztes Gesicht hinein – super, merk ich mir.
Das Problem, so Schrupp, sei jedenfalls lediglich die empfindliche Reaktion von Männern, wenn eine Frau "nicht freundlich genug zu ihnen ist." Das ist übrigens ungefähr so, als würde man einen Faustschlag ins Gesicht als "nicht ausreichend zärtliche Berührung" umschreiben.
Auch das finde ich toll: Ich beschimpfe jemanden heftig, und wenn er sich beschwert, mach ich ihm klar, dass er hier nur sein "x (passende Bezeichnung bitte selbst einfügen) privilege" ausspiele und offenbar seinen Herrschaftsanspruch auf beständig freundliche Behandlung geltend mache. Wenn eine Frau einen Mann öffentlich und aus heiterem Himmel als "Wichser" bezeichnet, ist das nämlich und natürlich keine Beleidigung, sondern ein subversiver Akt, nur um das mal festzuhalten.
Ich habe keine Ahnung, warum ausgerechnet Antje Schrupp bei manchen Feministinnen derart beliebt ist. Versteht sie es so viel besser als ihre Schwestern, Intellektualität vorzutäuschen, wo sie tatsächlich bizarren Unsinn veröffentlicht? Oder ist es dieses bemüht Moralisierende, wo der reale Mainstream-Feminismus in Wahrheit längst viele moralische Ansprüche verloren hat? Sorry Lucas Schoppe hat in beiderlei Hinsicht etliches mehr zu bieten. Bei ihm ist weder der intellektuelle noch der moralische Anspruch nur eine Attrappe. Bester Beleg: der Rest seines Artikels.
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