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"Frauen, wir haben versagt"
Neulich hatte ich einen Traum: Mark Zuckerberg ist eine Frau. Barfuß läuft sie über den Wirtschaftsgipfel in Davos. Strahlend präsentiert die 23-jährige Unternehmerin der versammelten Herrenriege ihre Story: Wie sie mit zehn Jahren bereits Computer programmiert, mit 19 ihr Studium abbricht, um Facebook zu gründen. Wie sie ein Angebot über eine Milliarde Dollar von Yahoo ablehnt, um dann 1,3 Prozent ihrer Firma an Microsoft zu verkaufen, für 240 Millionen Dollar.
Seither lässt mich die Frage nicht los: Warum ist dieser Zuckerberg eigentlich keine Frau? Zig Frauen studieren in Harvard Psychologie wie er. Sicher bricht auch die ein oder andere das Studium ab wie Zuckerberg. Und dann die jungen Informatikerinnen. Warum hat keine von denen eine dieser hippen Communitys erfunden? Die Idee wenigstens kopiert oder ins Deutsche übersetzt? Die Jungs von StudiVZ oder Xing leben davon. Youtube, Myspace, weiß-nicht-was. Im Web 2.0, zumindest an vorderer Front, toben sich die Milchbubis aus. Frauen, wir haben versagt! Schon wieder eine Revolution, die ohne uns auskommt.
In ihrem Artikel für die "Frankfurter Allgemeine" versucht Bettina Weiguny verzweifelt, die Ideologie von den Frauen als besseren Menschen damit zusammenzubringen, dass auch im Zeitalter der Gleichberechtigung innovative und erfolgreiche Unternehmen weit überweigend von Männern gegründet werden. Sie landet bei Thesen, denen zufolge gerade die Unterlegenheit der Männer solche Gründungen erleichtert ("Männer, simpel gestrickt, wie sie sind, studieren, was ihnen nützt" und "Männer neigen viel eher zur Selbstüberschätzung als Frauen"). Aber all diese Rhetorik kann nichts an der Wirklichkeit ändern – und das, man kann es beim Lesen feststellen, ist der Autorin schmerzlich bewusst.
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