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Verschwundene Studie über die Benachteiligung von Jungen wieder online
Vor einigen Tagen hatte ich hier über eine Studie des Bildungsministeriums berichtet, die eine Benachteiligung von Jungen im Unterricht sehr deutlich belegte.
Als die Studie kurz vor Weihnachten online gestellt wurde, gab es bereits Spekulationen, das Ministerium wolle sie offenbar im Festtagstrubel untergehen lassen. Denn normalerweise unerlässliche Hinweise auf die aufrüttelnden Ergebnisse der Studie unterblieben. Nachdem einige Medien aber trotzdem über die Studie berichteten, verschwand sie plötzlich von den Seiten des Ministeriums. Wer per Mail nachfragte, erhielt zunächst Antworten wie, man müsse sie überarbeiten, aber dies dauere wegen der Weihnachtsfeiertage etwas länger. Wer Mitte Januar nachfragte, warum die Studie immer noch verschwunden sei, erhielt zur Antwort, bei all den beteiligten Forschern und einer so gründlichen Untersuchung dauere eine verantwortungsbewusste Überarbeitung eben ihre Zeit.
Seit heute steht die verschwundene Studie wieder online.
Unverändert.
Im "gelben Forum" wird dieser Vorgang folgendermaßen kommentiert:
"Es ist die gleiche Datei. Selbst ein byteweiser Vergleich ergibt keinen Unterschied. Die angeblichen 'kleinen Fehler' waren eine glatte Lüge des Ministeriums. Das war eine Panikreaktion. Denen ist ihre eigene Studie peinlich. Das Ministerium findet es nicht mal für nötig auf seiner Seite www.bmbf.de darauf hinzuweisen, dass die Studie wieder abrufbar ist. Des weiteren ist es nicht möglich, die Studie über die interne Suchfunktion der Seite zu finden. (...) Das Pdf-Dokument wurde bereits am 29.11.2007 erstellt. Am 21.12.2007 wurde das Dokument noch einmal korrigiert und danach ins Netz gestellt."
Bin mal gespannt, wie lange Staat und Medien die Bevölkerung noch über die Zustände in unserem Land im Dunkeln tappen lassen können.
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