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Vermischtes vom 26. Januar 2016
1.
Berichte über sexuelle Übergriffe durch Migranten häufen sich, eine emotionale Debatte um frauenfeindliches Verhalten ist entbrannt. Für die Grünen wird die ausländische Herkunft der mutmaßlichen Täter zum Riesenproblem.
Spiegel-Online berichtet.
2. Spiegel-Online berichtet auch darüber, wie geschickt in fremdenfeindlichen Netzwerken Falschbeschuldigungen im Zusammenhang mit sexueller Gewalt lanciert werden, um Stimmung zu machen. Ein Auszug aus dem Artikel von Frank Patalong:
So berichtete am 1. September 2015 das "DortmundEcho", eine Regionalnachrichtenseite der rechtextremen Partei "Die Rechte", von der angeblichen Vergewaltigung einer 17-jährigen vor einem Asylheim. "Mindestens fünf Männer sollen das Mädchen demnach bedrängt, geschlagen und zum Oralverkehr gezwungen haben", berichtete die Seite - und "weder hat das Polizeipräsidium (...) eine Pressemitteilung zum Vorfall veröffentlicht (...), noch berichten die herkömmlichen Lokalmedien".
Wie denn auch? Das Verbrechen hat nie stattgefunden, die Meldung hatte keinen Wahrheitsgehalt.
Schon am Spätnachmittag des 1. September nahm das "DortmundEcho" die Nachricht selbst wieder zurück: Die Polizei habe mitgeteilt, dass der geschilderte Vorfall "nicht aktenkundig" sei. Es folgen Konjunktive, eine Vertrauenserklärung für die Polizei und das Versprechen, auch "die Redaktion" bleibe "weiter an der Sache dran" und hoffe, "zwischen dem Dschungel von Gerüchten und (vermeintlich bestätigten) Meldungen gesicherte Informationen zu erhalten".
Damit haben sich die anonymen Macher erfolgreich vom selbst gestreuten Gerücht distanziert. Zugleich streuen sie Zweifel. Die Desinformierer mutieren zu Aufklärern.
So soll das sein, denn natürlich hat die Mär von der angeblichen Vergewaltigung zu diesem Zeitpunkt längst ein Eigenleben entwickelt. Sie ist jetzt im Web und in der Welt. Sie wird wandern und sich vermehren.
Das Resultat ist der tägliche Irrsinn auf Facebook (auch bei anderen Wanderlegenden zu den unterschiedlichsten Themen zwischen Migration und Klimaschutz.)
Über von russischen Medien gestreute Falschmeldungen auch im Zusammenhang mit sexueller Gewalt berichtet die Neue Zürcher Zeitung.
3. Im "Südkurier" kritisiert die Historikerin Miriam Gebhardt das eigene feministische Lager. Ein Auszug:
Die deutsche Frauenbewegung war um 1900 international Avantgarde, heute ist sie weithin abgeschlagen. Seit 1945 gab es keine wichtige deutsche feministische Denkerin mehr. (...) Ich wünsche mir (....) von den viel zitierten Jung- und Netzfeministinnen, dass sie sich mit der Herkunft mancher Positionen, die sie vertreten, mehr beschäftigen und nicht immer wieder dieselben, nicht weiterführenden Argumente des Patriarchats-Feminismus der Siebzigerjahre zitieren. Die Verteilung der Gut-und-Böse-Karten zwischen Frauen und Männern hat in den letzten vierzig Jahren nichts gebracht und wird das auch in den nächsten Jahrzehnten nicht tun.
4. Drogentote in den USA sind überwiegend weiß, männlich und jung.
5. Warum macht es mich so traurig, mit einem Jungen schwanger zu sein? fragt eine US-amerikanische Publizistin. Hier lernen wir einen neuen Fachbegriff: Gender Disappointment.
6. Auch den Kanadiern wird klar, dass so viele Männer wie Frauen Opfer häuslicher Gewalt sind. Hier der Artikel im französischen Original, hier in der Google-Übersetzung. (Die Übersetzung ist schrottig, aber jetzt auch noch französische Artikel lesen zu müssen, mute ich euch lieber nicht zu.)
7. Off-topic: Alexander Görlach, Chefredakteur des "European", davor tätig beim "Cicero", findet: "Wer mit etwas Abstand auf Deutschland schaut, kann Angela Merkel nur bewundern." Der Mann hat Nerven!
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