Vermischtes: Täter und Opfer
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Vermischtes: Täter und Opfer


Karla Homolka ist frei. Die Kanadierin ist nach 12 Jahren Haft ohne jegliche Auflagen aus dem Gefängnis entlassen worden. Homolka wurde zu einer Berühmtheit ihres Landes im negativen Sinne, nachdem sie bei der Entführung, Vergewaltigung und Ermordung einer Reihe von Teenagerinnen beteiligt war, darunter ihrer eigenen Schwester. Dieser Fall, über den ich auch in „Sind Frauen bessere Menschen?“ ausführlich berichtet habe, sorgte vor allem deshalb für einigen Aufruhr in Kanada, weil Homolka die verhältnismäßig leichte Strafe von 12 Jahren Gefängnis vor allem dadurch erzielt hatte, indem sie behauptete, als geprügelte Ehefrau ihres Mannes nur deshalb an den Untaten mitgewirkt zu haben, weil sie Angst um ihr eigenes Leben und das ihrer Familie gehabt habe. Erst nachdem Homolka eine Vereinbarung über ein geringeres Strafmaß mit der Staatsanwaltschaft getroffen hatte, tauchten Videobänder auf, die belegten, dass sie bereitwillig Mitwirkende, wenn nicht gar treibende Kraft bei den Verbrechen gewesen war: Homolka hatte das gesamtgesellschaftliche Vorurteil, dem zufolge Täter männlich und Opfer weiblich sind, geschickt für sich ausgenutzt. Die Familien der Opfer sind geschockt und entsetzt über die aktuelle Haftentlassung ohne jegliche Auflage.

Zum selben Zeitpunkt berichtet Wendy Koch in der Zeitschrift “USA Today“, dass die ungleiche Gewichtung bei weiblichen und männlichen Sexualtätern offenbar gerade dabei sei, ein wenig zurückzugehen: So seien im letzten Monat mindestens sieben Frauen (darunter vier Lehrerinnen) wegen Sex mit Jungen vor Gericht angeklagt oder verurteilt worden. In der Strafzumessung allerdings sei das Messen mit zweierlei Maß noch immer vorhanden.

Aber nicht nur als Täter werden Frauen und Männer ungleich wahrgenommen. Dasselbe trifft auch auf männliche und weibliche Opfer zu. So wundert sich aktuell Carey Roberts über Amnesty-International-Verlautbarungen über die Lage in Afghanistan wie “During 2000, at least 15 people were executed in public, including one woman who was stoned to death.” Warum, so fragt Roberts mit Recht, wird diese eine Frau so besonders hervorgehoben, dass die 14 männlichen Toten dagegen fast in den Schatten rücken? Eine ähnlich schräge Formulierung konnte man vor anderthalb Wochen in einem Artikel des deutschen Nachrichtenmagazins DER SPIEGEL über eine Serie von Terroranschlägen im Irak finden: „Wie die irakische Polizei mitteilte, gab es neben den 13 Toten mindestens 21 Verletzte. Die Autobombe explodierte nahe der Dijala-Brücke im Südosten der Stadt. Unter den Toten waren fünf Frauen, wie ein Polizeisprecher mitteilte.“

Auch andernorts gerät der zunehmend feministische Kurs von Amnesty International in die Kritik. So befindet Josie Appleton in ihrem Artikel für das Online-Magazin Spiked, dass bei einer momentan von Amnesty in England ausgelösten Vergewaltigungshysterie (so Appleton) nicht nur die Grenze zwischen Vergewaltigung und schlechtem Sex immer mehr verwischt gehe, sondern auch der bewährte juristische Leitspruch, dass ein Angeklagter so lange als unschuldig zu gelten habe, bis seine Schuld bewiesen ist. Über die von Feministinnen gerne gegen null gerechnete Quote von Falschbeschuldigungen bei Vergewaltigungen hatten ja vor Jahren schon der Sexualwissenschaftler Eugene Kanin, die Rechtsanwältin Jonna Spilbor und andere einiges zu sagen.




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