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taz beklagt zahlreiche Demütigungen von Vätern
"Ich habe heute in der taz (!!) einen interessanten Artikel zum Selbst- bzw. Rollenverständnis von jungen Vätern gelesen", schreibt mir begeistert Genderama-Leser Daniel M.: "Ich muss sagen, daß die taz mich damit zum ersten Mal überhaupt vom Hocker gerissen hat. Als Mann und Vater zweier Kinder kann ich das Geschilderte nur zu gut nachvollziehen."
Zu hundert Prozent kann ich diese Begeisterung nicht teilen. Zunächst einmal eröffnet der von Andreas Rüttenauer (eigentlich Sportredakteur der taz) verfasste Artikel mit der üblichen Tirade an Vorwürfen gegen Männer, unterstellt Vätern "Bequemlichkeit" und Desinteresse. Erst im zweiten Teil des Artikels merkt man, dass die Kritik der Väterrechtsbewegung zumindest punktuell auch die Betonmauern der taz durchdrungen hat:
Väter, die eine enge Bindung zu ihrem Kind haben, verschmerzen die zahlreichen Demütigungen leichter, die ihnen regelmäßig zuteil werden. Schnell ist diese Dame vom Amt vergessen, die bei der Vaterschaftsanerkennung durch den anwesenden Mann hindurchschaut und die werdende Mutter fragt: Sind Sie sich wirklich sicher, dass das der Vater ist – Sie wissen ja gar nicht, was ich hier schon alles sitzen hatte.
Wer weiß, was Vaterschaft bedeuten kann, der steckt es auch weg, wenn er trotz absolvierter Anerkennungsprozedur eine Geburtsurkunde ausgehändigt bekommt, auf der tatsächlich steht: Vater unbekannt. Und er lächelt milde, wenn er nach Hause geschickt wird, wenn er für seinen Nachwuchs einen Pass beantragen will: Haben Sie überhaupt das Sorgerecht?
Und wenn das Verhältnis zu den Kindern echt ist, dann ist es auch nicht so schlimm, wenn keiner der Kollegen fragt, wie es denn zu Hause mit den Kindern geht, obwohl sie wissen, dass der Vater ein halbes Jahr lang alleine mit den Kleinen ist, nachdem die Mutter einen wichtigen Job im Ausland angenommen hat. Ein Glück ist es dann, wenn die Kita, in der die Kinder untergekommen sind, in Ordnung ist. Auch der gleichberechtigte Vater will ja weiterarbeiten, trotz seiner Kinder zumindest ein bisschen Karriere machen. Da ist es umso bitterer, wenn er feststellen muss, dass es nie um Männer geht, wenn von Kinderaufzucht und Karriere die Rede ist.
Hier findet man den vollständigen Artikel.
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