SPIEGEL von heute zur Frauenquote: "Wir müssen Frauen aus dem Ausland holen"
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SPIEGEL von heute zur Frauenquote: "Wir müssen Frauen aus dem Ausland holen"


Jahrelang wurde die Einführung einer Frauenquote in Deutschland diskutiert. Besonders beliebt war in Talkshows diese Szene: Eine Feministin fragt einen Gegner der Quote, ob er denn bezweifle, dass es in Deutschland ausreichend Frauen für diese Jobs gäbe. Hätte der Betreffende ehrlich "ja" gesagt, wäre er als Frauenfeind und Chauvi dagestanden, der Frauen für Minderwertiger hält als Männer. Vielleicht sogar als einer dieser "gruseligen Antifeministen".

Nun.

Nachdem die Frauenquote durchgesetzt worden ist, findet sich im SPIEGEL von heute ein Interview mit der Headhunterin Christina Virzí, das online nur im Anriss zu lesen ist. Im Volltext des Interviews erklärt Virzí auf die Frage, wie die Wirtschaft denn nun an die nötigen Frauen komme:

Wir holen uns die Frauen auch jetzt schon aus dem Ausland, etwa aus Großbritannien. In anderen Ländern wie der Schweiz oder den Niederlanden ist das ähnlich. Dort greift man auf Ausländerinnen zurück, weil man selber, allein aufgrund der Bevölkerungszahl, nicht genügend gute Frauen hat. Die deutschen Frauen profitieren von der Quote erst mal nur begrenzt. Aktuell hat ihnen die Debatte sogar eher geschadet.


Inwiefern denn das denn, Frau Virzí?

Es gab Unternehmen, die sich während der Quotendiskussion an die Spitze der Bewegung setzen und mit schönen Statistiken schmücken wollten. Da wurden Frauen auf Posten gehoben, die von außen kamen und das Unternehmen nicht kannten. Viele hatten nie in einem Aufsichtsrat oder Vorstand gesessen. Diese Frauen mussten scheitern. Sie wurden einfach verbrannt. Deswegen bin ich auch gegen die Quote, obwohl ich aus Überzeugung Frauen vermittle. Wir brauchen Frauen in den Unternehmen, wir brauchen einen Kulturwandel, aber nicht so.


Bei den 1800 Frauen, die sie in Spitzenjobs mit einem Jahreseinkommen von über 200.000 Euro vermittelt habe, berichtet Christina Virzí weiter, habe sie im übrigen nur wenige Quotenbefürworterinnen kennengelernt.

Das alles hält den SPIEGEL übrigens nicht davon ab, in mehreren Artikeln dieser Ausgabe so wie bisher tüchtig für die Frauenquote zu trommeln.

Die Ideologinnen haben über die Leute aus der Praxis gesiegt. Und jeder, der unideologisch an dieses Thema gegangen ist, wurde als einer von gestern gebrandmarkt.




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