SNB - Wechselkursverluste von 21,2 Mrd. Franken
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SNB - Wechselkursverluste von 21,2 Mrd. Franken


Mit dem Versuch auf der einen Seite den Schweizer Franken nicht zu stark ansteigen zu lassen und auf der anderen den Euro zu "retten", hat die Schweizer Nationalbank (SNB) einen Wechselkursverlust in den ersten drei Quartalen 2010 von 21,2 Milliarden Franken eingefahren. Nur durch den Anstieg des Goldpreises, Zinserträge und Gewinn aus Wertpapier- beständen konnte sie den Verlust per Saldo auf 8,5 Milliarden reduzieren.

Die SNB kaufte im ersten Halbjahr 2010 zur Stützung der Europäischen Einheitswährung über 100 Milliarden Euro auf den Märkten. Das nütze aber nichts, der Euro sackte trotzdem ab. Am 1. Januar 2010 lag der Kurs bei 1,4920 und fiel dann kontinuierlich auf 1,2766 am 8. September ab, dem diesjährigen Tiefpunkt, ein Verlust von fast 15 Prozent. Im Moment liegt der Kurs des Euro bei 1,3420, auch nicht viel besser.

Im zweiten Quartal hatte die SNB Euro-Bestände in Höhe von 120,6 Milliarden Franken, die im dritten auf 90,6 Milliarden zurückgefahren wurden. Der Anteil des Euro an den gesamten Devisen-Anlagen sank von 70,6 auf 55,9 Prozent. Der Wertverlust des Dollars trug neben dem Euro auch noch zu den gesamten Währungsverlusten bei.

Den Wechselkursverlust konnte die Nationalbank durch Zins- und Dividendenerträge teilweise ausgleichen, wodurch der Verlust auf den gehaltenen Fremdwährungen 14,7 Milliarden Franken betrug.

Im Gegenzug profitierte die SNB vom rekordhohen Goldpreis und konnte dadurch einen Buchgewinn von 4,6 Milliarden Franken auf ihren 1'040 Tonnen Gold ausweisen.

Durch die Rettungsaktion der UBS hatte die SNB Schrottpapiere im Wert von 39,1 Milliarden von der Bank übernommen. Diese wurden auf einen Risikobestand von 17,5 Milliarden mittlerweile reduziert. Daraus konnte sie einen Ertrag von 1,2 Milliarden Franken erwirtschaften, der den Verlust auf der Währungsseite etwas ausglich. Ein Darlehen an die UBS in Höhe von 14,3 Milliarden Franken ist aber noch offen.

Per Saldo nach Abzug der Gewinne von den Verlusten verbuchte dadurch die SNB einen Rekordverlust per dritten Quartal von 8,5 Milliarden Franken. Vor einem Jahr hatte die SNB im gleichen Zeitraum noch einen Gewinn von 7,1 Milliarden Franken ausgewiesen.

Die berechtigte Frage an die Führung der SNB lautet, warum wurde überhaupt der Versuch unternommen den Euro zu retten? Jeder der sich mit den Devisenmärkten auskennt hätte ihnen sagen können, ein Kauf von "nur" 120 Milliarden bringt ausser Verluste gar nichts, verhindert keinen Wertzerfall. Eine Nationalbank kann nicht gegen den Markt und internationale Spekulaten ankämpfen und was ausrichten, ist bei dem Volumen das täglich läuft ein Tropfen im Ozean und deshalb unverantwortlich. Hat die Bank of England auch schon schmerzhaft erleben müssen, als gegen den Pfund gewettet wurde. Alle Versuche scheiterten und sie musste aufgeben.

Was hat die SNB mit ihren Euro-Käufen bewirkt? Nichts, der Kurs ist trotzem tief. Eigentlich müsste die SNB-Führung deshalb bei so einem Rekordverlust der vorhersehbar war zurücktreten. Am 22. Mai schrieb ich bereits dazu, als die ersten Interventionen für den Euro anliefen: "... die Handlungsweise der SNB ist eine völlig falsche Politik, ja sogar Landesverrat, denn damit setzt sie uns ins gleiche Boot, das voller Löcher ist und egal was sie machen, so oder so untergehen wird."




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