Nach Pro-Assad Demo gleicht Antakya einem Schlachtfeld
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Nach Pro-Assad Demo gleicht Antakya einem Schlachtfeld


Am Sonntag kam es in Antakya in der Türkei zu heftigen Auseinander- setzungen zwischen der Polizei und Demonstranten, die gegen die Syrienpolitik der Erdogan-Regierung protestierten. In der Hauptstadt der Provinz Hatay verlangten die Demonstranten die Schliessung der Lager, die von der türkischen Regierung eingerichtet wurden, da sie zur Ausbildung und Bewaffnung von Terroristen verwendet werden, die dann in Syrien wüten. Die Polizei ging mit Tränengas und Gummi- geschosse gegen die Menge vor.

Die Demonstranten riefen dazu auf, die "Flüchtlinge" sollten nach Hause geschickt werden und man sollte die Lager schliessen, die entlang der türkisch-syrischen Grenze sich befinden. Sie bekundeten Solidarität mit Syrien und zeigten Plakate mit dem Abbild von Präsident Bashar al-Assad, um die guten Beziehungen zwischen der türkischen Bevölkerung und den Syrern zu betonen. Gleichzeitig riefen sie in Sprechkören "Syrien ... Türkei ... Solidarität" und "Schliesst die Terrorlager".

Nach dem Polizeieinsatz sah Antakya wie ein Schlachtfeld aus. Trotz Verbot durch den Gouverneur der Provinz strömten Tausende Menschen auf die Strassen und zogen durch die Stadt. Die Polizei setze Tränengas, Wasserwerfer, Gummigeschosse und Schlagstöcke ein, jagte die Menschen durch die Plätze und Parks, aber der Widerstand lief bis spät in die Nacht. Die Demonstranten reagierten mit Steinen und Stöcken und verlangten auch den Rücktritt des Gouverneur. Zahlreiche Verletze wurden in die Spitäler eingeliefert.









Wie mir Augenzeugen vor Ort berichtet haben, gab es in der Vergangenheit schon mehrere Protestaktionen gegen die Politik von Erdogan und für Assad. Das türkische Fernsehen soll dabei aber Pro-Assad-Demos als Anti-Assad-Demos dargestellt haben. Die Plakate auf arabisch wurden den Zuschauern falsch übersetzt, weil man meinte sie sind der Sprache nicht mächtig. So drehen die Regierung und die Medien was die Bewohner von Antakya wirklich wollen völlig auf den Kopf, die Schliessung der Camps und das Ende der Bewaffnung der Terroristen.

Demonstration auch in Ankara

Am Sonntag kam es in der türkischen Hauptstadt ebenfalls zu Protestaktionen gegen den anti-Islam-Film und gegen die Politik der Amerikaner, die nach der Meinung der Teilnehmer Hetze in der Region betreibt. Sie verbrannten die US-Flagge vor der amerikanischen Botschaft und verurteilten die Politik Washingtons gegen Syrien.

Die Demonstration wurde von der türkischen Arbeiterpartei organisiert und es gab auch lautstarke Kritik an der Regierung Erdogan, für deren Unterstützung der Politik von Präsident Obama gegen Syrien. Auf Plakaten stand "Killer Amerika, verschwinde aus der Türkei" oder "Vereinigte Staaten, euer Ende wird fürchterlich sein".



Einsatzkräfte der Polizei sperrten die Strasse die zur US-Botschaft führt und hielten die Demonstranten 100 Meter von der Mauer entfernt, welche das Gelände umgibt. Anschliessend wurden Wasserwerfer eingesetzt, um die protestierende Menschenmenge aufzulösen.

Beobachter haben darauf hingewiesen, die Protestaktionen fanden gleichzeitig mit dem Besuch von General Martin Dempsey in der Türkei statt, dem Vorsitzenden aller Stabschefs aller Waffengattungen und damit oberster Chef des Pentagon. Was wird er wohl mit dem türkischen Militär und der Regierung besprochen haben? Einen Angriffskrieg?




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