Nach Genderama-Beitrag: Spiegel-Online korrigiert sich
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Nach Genderama-Beitrag: Spiegel-Online korrigiert sich


Heute morgen berichtete Genderama darüber, dass es in einem aktuellen Artikel Matthias Kaufmanns auf Spiegel-Online hieß:

Tatsächlich werden Frauen immer wieder Ziel von sexueller Belästigung, etwa am Arbeitsplatz. Eine Studie für die Antidiskriminierungsstelle des Bundes vom vergangenen März zeigt das deutlich: Insgesamt haben 56 Prozent der Frauen schon einmal in ihrem Berufsleben eine Situation erlebt, die gesetzlich als sexuelle Diskriminierung gilt, und 49 Prozent der Männer.


Die von Spiegel-Online verlinkte Studie hingegen zeigte eine umgekehrte Zahlenverteilung: 56 Prozent der Männer und 49 Prozent der Frauen haben schon einmal "eine der im Gesetz genannten Belästigungssituationen selbst erlebt". Männer sind häufiger betroffen.

Inzwischen hat Spiegel-Online diesen Artikel – mit Kenntlichmachung der Korrektur – umgeschrieben. Jetzt heißt es dort:

Insgesamt hat rund die Hälfte der Arbeitnehmer schon einmal in ihrem Berufsleben eine Situation erlebt, die gesetzlich als sexuelle Diskriminierung gilt. Darunter fallen alle unerwünschten Annäherungen, die sexueller Natur sind und sich an eine bestimmte Person richten. Unterm Strich sind Männer (56 Prozent) häufiger betroffen als Frauen (49 Prozent), allerdings werden Frauen dabei deutlich öfter angefasst. Ganz gleich, wen es trifft: Die Verursacher sind überwiegend Männer.


Die Korrektur ist grundsätzlich ein erfreulicher erster Schritt. Allerdings sind es genau solche Formulierungen wie die zuletzt gewählte, die feministisch geprägten Journalisten den Vorwurf einbringen, dass es ihnen weniger um Opferschutz als um Stimmungsmache gegen Männer geht. Artikel über die hohe Zahl männlicher Betroffener wird es in den Leitmedien so schnell kaum geben - und schon gar nicht in so großer Zahl wie über die weniger häufig betroffene Opfergruppe.

Dass sowohl bei dem Spiegel-Online-Artikel als auch der Umfrage, auf die er sich bezieht, noch einiges mehr im Argen liegt, erläutert einer meiner Leser.

Nachtrag von 16:30 Uhr: Ich sehe gerade, Christian Schmidt ist in dieser Hinsicht via Twitter mit Matthias Kaufmann im Gespräch.




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