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Auch in Deutschland wird die Krise zur Männer-Rezession
In Deutschland spielt sich gerade dasselbe ab, was ich hier schon mehrfach über die Entwicklung in den USA berichtet habe:
55 Prozent aller Arbeitslosen sind derzeit männlich - und es werden wohl noch mehr. Männliche Mitarbeiter seien von der aktuellen Wirtschaftskrise stärker betroffen als weibliche, sagte Heinrich Alt von der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag bei der Vorstellung der aktuellen Zahlen. Und die sind eindeutig: Während die Arbeitslosenquote bei Männern im April im Vergleich zum Vorjahr um 12,4 Prozent stieg, ist sie bei Frauen um 2,8 Prozent zurückgegangen. In absoluten Zahlen heißt das: Während 217.848 Männer ihren Job verloren haben, haben 46.939 Frauen sogar eine neue Stelle gefunden. (…)
"Frauen haben in einer Gesellschaft, in der Dienstleistungen immer wichtiger werden, schlicht die besseren Jobs", sagt Hans Bertram, Soziologe der Berliner Humboldt-Universität. Dass die Krise vor allem männliche Berufstätige trifft, überrascht den Soziologen deshalb nicht. "Das war historisch gesehen schon immer so, etwa beim Untergang der Stahl- und Kohleindustrie im Ruhrgebiet." Arbeitslosigkeit sei schon immer ein Teil des Lebensschicksals von Industriearbeitern gewesen, gehöre quasi zum Rhythmus der Industriegesellschaft: "So lange jemand jung und kräftig ist, kann er als Bauarbeiter gut verdienen. Aber wenn mit 35 Jahren die Knochen nicht mehr mitmachen, dann gibt es nur wenige Möglichkeiten."
Dass das "schon immer so" war, hat in den letzten Jahrzehnten natürlich niemanden daran gehindert, vollkommen einseitig allein von einer Benachteiligung der Frau in der Arbeitswelt zu quatschen.
Spiegel-Online berichtet. Und im Spiegel-Online-Forum darf man völlig abseits der im Artikel festgestellten Realität die Frage diskutieren "Leiden Frauen mehr unter der Wirtschaftskrise als Männer?"
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