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MÄRCHENSTUNDE AUF ARTE: VÄTERBEWEGUNG ALS KU-KLUX-KLAN
Ist das bereits ein erstes Zeichen des Backlash gegen die Männerrechtler? Der deutsch-französische Kultursender ARTE strahlte am 22. März einen Themenabend über die Männerbewegung aus, den viele Zuschauer als agitatorisch wahrnahmen. Erinnerungen an Karl Eduard von Schnitzlers „Schwarzen Kanal“ wurden laut.
In einem ersten Beitrag, „Die Rache der Väter“, der gegen das gemeinsame Sorgerecht beider Eltern gerichtet war, kam ausschließlich die weibliche Seite aus hoch konfliktbeladenen Trennungsdramen zu Wort. Selbst die feminismusfreundliche tageszeitung muss da den Kopf schütteln: „Was die Doku leistet, ist (…) ein gefühliger Rückgriff auf ein Opfer-Täter-Stereotyp: Der ewig böse Mann, die qua Natur gute Frau. Das aber hilft nicht den Müttern und schon gar nicht den Kindern. Sondern höchstens der Einschaltquote.“
Der darauf folgende Beitrag „In nomine patris“ erzählte das Rotkäppchen-Märchen nach: Scheinbar netter Mann ist in Wahrheit der böse Wolf und verschlingt die unschuldigen Frauen. Verschränkt mit den Märchenszenen brachten die Arte-MacherInnen zusammengeschnittene Beiträge, die sie für die Realität zu halten schienen - nur dass diese nicht weniger märchenhaft war: So wurde darin die internationale Väterbewegung mit dem Ku-Klux-Klan gleichgesetzt – unter anderem wegen „symbolischer Gewalt“, womit das Verstreuen von lila Pulver bei Protestaktionen gemeint war. Beide Beiträge rahmte eine „Diskussion“ im Studio, deren Gäste ebenfalls einseitig nach der von Arte vorgegebenen Marschrichtung eingeladen waren. Selbst langjährige Fans des Senders Arte zeigten sich über die relativ plumpe Propaganda entsetzt. Witzig war lediglich der Schlusskommentar der Moderatorin: Es gebe wohl deshalb eine Väter- und keine Mütterbewegung, weil die Mütter den ganzen Tag über so viel zu tun hätten. Womit wenigstens erklärt wäre, warum es seit Jahrzehnten eine starke Frauen-, aber nur eine marginale Männerbewegung gibt …
--- Nachtrag vom 28.3.2005: Der "Väteraufbruch für Kinder" reagierte inzwischen mit einem offenen Brief an Arte auf die dort betriebene Diffamierung. ---
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