Lesermail: Wenn "Die Zeit" 31 verschleppte Jungen unter den Tisch fallen lässt
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Lesermail: Wenn "Die Zeit" 31 verschleppte Jungen unter den Tisch fallen lässt


"Zum Thema Berichterstattung über Boko Haram ist mir gerade im Büro die Galle hochgekommen" schreibt mir einer meiner Leser und stellt zwei Artikel einander gegenüber.

Einmal Die Zeit, wo es heißt:

Die Extremistengruppe Boko Haram hat in Nigeria erneut Frauen und Mädchen in ihre Gewalt gebracht. Von den fast 300 bereits im April Verschleppten fehlt jede Spur.

N24 hingegen berichtet:

In Nigeria verbreiten Extremisten Angst und Schrecken. Augenzeugen zufolge sollen weitere 60 Frauen und Mädchen sowie 31 Jungen verschleppt worden sein. Steckt Boko Haram hinter der Tat?

Eher rhetorisch fragt nun mein Leser: "Hat Die Zeit einfach mal 31 Jungs unterschlagen?"

Immerhin wurde Die Zeit schon in den ersten Leserkommentaren auf dieses Missverhältnis aufmerksam gemacht. Das Blatt reagierte darauf mit folgendem Statement: "Wir wissen Kritik zu schätzen, möchten Sie allerdings darum bitten, in Ihrer Wortwahl konstruktiv zu bleiben." Mehr hatte sie dazu nicht zu sagen. Offenbar ist für "Zeit"-Redakteure das Wichtigste, dass man ihren Sexismus nicht als solchen kritisiert.




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