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Lesermail (Rape Culture)
Genderama-Leser Tobias P. schreibt mir heute:
Moin moin,
dein Blog ist erstklassig und hat mich in puncto gesellschaftlichen Umganges mit Geschlecht ziemlich desillusioniert.
Ich glaube viele Menschen denken bei feministischen Auswüchsen: "Ach die spinnen doch!" und ahnen nicht, wieviel Einfluß diese Spinnereien entwickeln.
So geht's mir auch bei dem Artikel "Expertenwissen: Die übergroße Mehrheit aller Männer würde niemals vergewaltigen".
Ich dachte immer, wenn Feministen von "Rape Culture" sprechen, dann liegt das an einer Ausweitung der Bedeutung von Vergewaltigung. Wenn jemand anderes als Brad Pitt in den dargebotenen Ausschnitt guckt, sei das schon Ausdruck einer "Rape Culture".
Aber die scheinen das ja ernst zu meinen!
Ja, Feministinnen meinen das mit den Vergewaltigungen durchaus ernst. Ein paar Beispiele aus Texten von Führungsfiguren dieser Bewegung:
"Alle Männer sind Vergewaltiger, und das ist alles, was sie sind" lässt Marilyn French ihre feministische Heldin in "The Women's Room" sagen – das Buch verkaufte mehr als 20 Millionen Exemplare und wurde in 20 Sprachen übersetzt. In Marilyn Frenchs politischem Manifest "Der Krieg gegen die Frauen" heißt es über den in Frenchs Augen typischen Mann: "Er kann die Frau, die er angeblich liebt, töten oder schlagen; er kann Frauen aus seinem Bekanntenkreis oder Fremde vergewaltigen; er kann seine Töchter, Nichten, Stiefkinder oder die Kinder einer Frau, die er zu lieben vorgibt, vergewaltigen oder sexuell missbrauchen. Der überwältigenden Mehrheit der Männer auf der Welt kann mindestens einer dieser Punkte zum Vorwurf gemacht werden." (Der letzte Satz ist im Original durch Kursivschrift hervorgehoben.)
Nachdem French eine andere Radikalfeministin, Susan Brownmiller, damit zitierte, dass Vergewaltigung "ein bewusster Prozess der Einschüchterung ist, mit dem alle Männer alle Frauen in einen Zustand der Angst versetzen", befindet auch sie, man müsste "angesichts des endemischen Ausmaßes männlicher Sexualaggressionen die Mehrheit der Männer als Vergewaltiger bezeichnen. (...) Die Gesellschaft findet sich so automatisch damit ab, dass vergewaltigende Männer eben zum Leben gehören, dass Journalisten häufig über diese Form männlichen Raubtierverhaltens schweigen." Naheliegendes Fazit: "Die Männer führen einen Krieg gegen die Frauen."
Ähnlich tönt Alice Schwarzer, wenn sie erklärt, die Bedrohung durch eine mögliche Vergewaltigung raube jeder Frau die Freiheit, "denn mit überwältigender Wahrscheinlichkeit arbeitet, feiert oder lebt sie mit ihrem eigenen Vergewaltiger."
Also ja, das alles ist ernst gemeint, und mit dem Siegeszug des Feminismus in unserer Gesellschaft hat es auch entsprechende Auswirkungen. Mit dem, was Fachleute über sexuelle Gewalt wissen, hat es jedoch nichts zu tun. Und wenn Männerrechtler diese feministische Hate Speech kritisieren, werden sie als "nicht-emanzipatorisch" aus der Geschlechterdebatte ausgegrenzt.
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