Muammar Gaddafi versucht krampfhaft seine Macht im Lande zu erhalten, während grosse Teile im östlichen Libyen unter der Kontrolle der pro-demokratischen Aufständischen sind.
Am Nachmittag hielt er eine Ansprache live über Telefon, die im libyschen Fernsehen übertragen wurde. Darin beschuldigt er die AL-Kaida und Osama Bin Laden stünde hinter der Revolte. Er sagt, die Menschen sollen nach Hause gehen und die Eltern sollen ihre Kinder daran hindern zu protestieren. Die Jugendlichen nehmen Drogen und würden deshalb wie wild demonstrieren.
Das libysche Volk wäre undankbar, denn er hätte ihnen doch so viel an Materiellen gegeben, wie billige Kredite, um sich Wohnungen und Autos zu kaufen. Er möchte vom Volk als symbolische Figur angesehen werden, als Vaterfigur, er hätte die Macht schon länger abgegeben. Institutionen würden den Staat führen.
Das er über Telefon sprechen muss, könnte ein Zeichen von Schwäche sein. Und seine absurde Behauptung, Al-Kaida würde der Bevölkerung Befehle zum Aufstand geben und die Jugendlichen wären voller Drogen zeigt, er ist offensichtlich nicht mehr zurechnungsfähig.
Immer mehr führende Persönlichkeiten verlassen Gaddafi und wechseln die Seiten. So wie Generalmajor Soliman Mahmoud Al-Obeidy, der über Gaddafi sagt, er ist völlig realitätsfremd und hat sich gegen das Volk gewandt. Es sieht aus wie wenn Teile der Armee sich auf die Seite der Demonstranten stellen.
Einer der engsten Vertrauten von Gaddafi hat sich nach eigenen Angaben aus Protest gegen das Vorgehen des Regimes nach Kairo abgesetzt. Ahmed Gadhaf al Dam, ein Cousin Gaddafis, erklärte am Donnerstag, bei der Niederschlagung der Proteste sei es zu "schwerwiegenden Verletzungen von Menschenrechten" gekommen.
Der letzte libysche Botschafter der zurückgetreten ist und sich von Gaddafi distanziert ist der von Jordanien.
Luftwaffenoffiziere in Bengasi haben verkündet, sie schliessen sich der Demokratiebewegung an.
Der vor wenigen Tagen zurückgetretene Justizminister Libyens warnt die Bevölkerung vor den biologischen Waffen Gaddafis. Die ganzen Waffen seien in Gaddafis Besitz und er wird nicht zurückschrecken, diese auch zu gebrauchen.
Exekutierte mit ihren Händen auf den Rücken gebunden:
Ein Augenzeuge berichtet Al Jazeera über Telefon aus az-Zawiya, westlich von Tripoli, Soldaten hätten um 6 Uhr mit schwerer Artillerie begonnen auf Gebiete wo sich die Demonstraten versammeln zu feuern und der Beschuss würde seit 5 Stunden andauern. Die Spitäler wären voll mit Verletzten und Toten.
"Sie versuchen die Menschen zu töten, nicht sie zu erschrecken," sagte er.
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