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Feministin thematisiert das Problem der "geschwängerten Männer"
Unfreiwillige Vaterschaft: Frauen können ihren Kinderwunsch auch ohne Wissen des Partners oder gegen seinen Willen durchsetzen. Die Emanzipation hat hier zu einem neuen Ungleichgewicht geführt.
Damit beschäftigt sich Bettina Weber im Schweizer Tages-Anzeiger - und bezieht sich damit auf eine Debatte, die aktuell von einer Feministin angestoßen wurde. Wenn Frauen einen Mann zur Vaterschaft zwingen würden, weil er ja nicht für ausreichende Verhütung gesorgt habe,
machten es sich die Frauen indes zu einfach, schrieb die Philosophieprofessorin Laurie Shrage unlängst in der "New York Times". Sie hielt fest: "Einvernehmlicher Sex heisst nur einvernehmlicher Sex. Und nicht, dass man auch bereit ist, Vater (oder Mutter) zu werden." Genauso, wie man bei jeder anderen Aktivität nicht gleich seine Zustimmung für alle möglichen daraus entstehenden Folgen gebe, sei es nicht fair, dass ein Mann geradestehen müsse, wenn eine Frau ohne seinen Willen schwanger werde.
Shrage nahm damit auf, was die politische Philosophin Elizabeth Brake 2005 in einem aufsehenerregenden Aufsatz beschrieben hatte: Die Tatsache, dass ein Mann zufälligerweise für die Entstehung eines ungewollten Kindes mitverantwortlich sei, reiche als Grund nicht aus, ihn finanziell in die Pflicht zu nehmen. Und dass seit den unbestritten wichtigen Errungenschaften wie der Einführung der Pille und der Liberalisierung der Abtreibung der Mann in aufgeklärten Gesellschaften in die Defensive geraten sei.
Brake hielt mit konsequenter Nüchternheit fest: "Wenn Frauen das Recht haben, selbst zu entscheiden, was sie mit einem Fötus tun wollen, dann sollten Männer ebenfalls das Recht haben, zu entscheiden, ob sie ein Kind haben bzw. unterstützen wollen oder nicht." Brake – eine Feministin! – prägte damit den Begriff "forced fatherhood", also so viel wie "forcierte" oder "erzwungene" Vaterschaft. Womit sie nichts anderes sagte als: Heutzutage wird der Mann geschwängert.
Unfreiwillige Vaterschaft war bislang kein zentrales Thema der Männerrechtsbewegung. Wenn schon eine Feministin auf diese Diskriminierung aufmerksam macht, sollte es vielleicht eines werden.
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