Erste Szenen aus Doku über Männerrechtsbewegung zu sehen
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Erste Szenen aus Doku über Männerrechtsbewegung zu sehen


Der eine oder andere Leser wird sich in letzter Zeit gefragt haben, was eigentlich aus dem groß angelegten Dokumentarfilm über die Männerrechtsbewegung geworden ist, über den Genderama im März 2014 berichtet hatte. Inzwischen hat seine Produzentin Cassie Jaye erste Szenen online gestellt. Unterstützer unserer Bewegung wie Janet Bloomfield zeigen sich begeistert. Von der filmischen Ästhetik her gefallen auch mir die gezeigten Ausschnitte ausgesprochen gut.

Dabei bezeichnet Cassie Jaye ihren Film als "non-partisan", was bedeutet, dass sie für keines der Lager in der Debatte um die Männerbewegung Partei ergreift. So lässt sie nicht nur bekannte Männerrechtler und deren Unterstützer wie die weiblichen Honeybadgers und Erin Pizzey zu Wort kommen, sondern etwa auch Feministinnen, die fast naturgemäß kontrovers zu einer nicht-feministischen Partei in der Geschlechterdebatte ausgerichtet sind, und ebenso den männerfeindlichen Demagogen Michael Kimmel, der uns selbstverständlich mal wieder zu Rechtsradikalen erklärt. Während dieses Konzept Cassie Jayes im ersten Moment schade wirken mag, steigt dadurch die Qualität ihres Films. Er wird spannender, intellektuell fordernder, wiederholt nicht das Problem stupider Einseitigkeit, die wir etwa aus Wikipedia-Artikeln über die Männerbewegung kennen, und dürfte mehr Zuschauer(innen) erreichen, als es ein rein affirmativer "Werbefilm" über unsere Bewegung je könnte. Die Zuschauer können auch Cassie Jayes eigenem Kampf dabei zusehen, wie sie mit ihrem feministischen Hintergrund versucht, mit der Existenz einer sozialen Bewegung für Männer klarzukommen – sich einerseits in ihre Aktivisten einfühlen kann, andererseits aber massiv verunsichert wird. Nicht zuletzt habe ich als Liberaler auch wenig Lust auf eine Bewegung, die sich gegenüber jeglicher Kritik ebenso sperrt, wie es der Feminismus seit einem halben Jahrhundert tut. (Das Thema "Kritik an der Männerbewegung" behandelt heute übrigens auch Christian Schmidt.)

Vielleicht öffnet erst eine unparteiische Darstellung die Debatte weiter als bisher. Ich frage mich, wie eine deutsche Doku über Männerrechtler aussehen würde, die einerseits fair darstellt, wofür wir wirklich stehen, und andererseits fanatisierte Gegner zeigt, die uns als Unterstützer von Massenmördern wie Anders Breivik phantasieren und so wie Thomas Gesterkamp offenbar jedes konstruktive Gespräch mit dieser Bürgerbewegung am liebsten verbieten möchten.

Derzeit wirbt Cassie Jaye auf Kickstarter noch um finanzielle Unterstützung dafür, dass ihr Film fertig werden kann. Ich kann mir aber nur schwer vorstellen, dass ein Film, der bereits so weit gediehen ist, aus Geldmangel unvollendet bleibt.

Parallel zu diesen Entwicklungen schaukeln sich die Attacken auf Männerrechtler immer weiter hoch. So berichtete am vergangenen Wochenende die US-amerikanische National Coalition for Men – das sind die "Braven" im Vergleich zu den "bösen Jungs" von A Voice for Men – auf Facebook folgendes:

Bad news. Our website was attacked and destroyed. As of now we do not know if anything can be salvaged. As one of our techs noted, "It looks like someone dropped an atomic bomb on it." So, links on this page and elsewhere to anything on our website will only work if the website article is cached somewhere. It will take a few months to rebuild the site. Obviously, we would really like to find out who took us down ... and, when we do whoever is responsible will not like the outcome. Many good people contributed to our website which has been operational since 1993. Fortunately, we still have most of the information. But it will take some time to recover ...


Die Männerbewegung wird offenbar immer mehr als Bedrohung des Ein-Parteien-Systems beim Geschlechterthema gesehen, die unbedingt gestoppt werden muss.




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