Diffamierung von Männern in der Werbung – gesundheitsschädlich?
Autos

Diffamierung von Männern in der Werbung – gesundheitsschädlich?


Die ARD-Programmleitung und die Werbeagentur "Hello, München" bezeichnen ihre Männerhass-Reklame für die Vorabend-Soap "Eine für alle" als virale Kampagne - ein Ausdruck, der sich als ungeahnt treffend erweisen könnte. Denn wie reale Viren könnte auch dieser zu ebenso realen Gesundheitsschäden führen. Darauf weist zumindest dieses pdf hin, das über ein interessantes Projekt zur Werbeanalyse berichtet:

Mit dem Motto "Unbefangene" sollen männerfeindliche Reklame sowie jungenfeindliche Werbespots erkannt werden. In einem Schweizer Projekt wird ein Vorhaben durchgeführt, in dem geschlechtsstereotype Botschaften sichtbar gemacht werden sollen. Es geht darum, gegen herabwürdigende Trends männlicher Darstellung aufzubegehren und darin das Argument einer möglicherweise gesundheitsschädlichen Wirkung stark zu machen: Ob und wie sexistische Werbung Männer krank macht, ist bislang nicht hinreichend untersucht. Kränkend wirkt sie auf jeden Fall und sie trägt zur Bildung von Männlichkeitsbildern bei – die wiederum nachweislich gesundheitsschädlich sein können.

Geschlechterdiskriminierende Werbung betrifft Männer meist indirekt: Nicht selten stehen in Werbespots intelligenten, selbstbewusst auftretenden Frauen Männer gegenüber, die jämmerlich und albern erscheinen. Nicht selten werden Männer als Versager, als nützlicher Trottel dargestellt. Sie sind lächerliche Objekte – es ist fast zu einer Art unsäglicher "Mode" geworden, so wird durch diese wissenschaftliche Untersuchungen belegt, Männer zu diffamieren durch die Gegenüberstellung zu weiblich emanzipierten Positionen. Dieser Effekt jedenfalls durchzieht nach Ansicht dieses Forschungsvorhabens in der Schweiz die Werbung auf vielen Medienkanälen.


Träger des Schweizer Projekts Realitycheck ist interessanterweise Terre des Femmes Schweiz. Das verstärkt meinen Eindruck davon, dass sobald Feministinnen sich mit einem Problem wirklich gründlich beschäftigen, sie feststellen, dass Jungen und Männer genauso sehr, wenn nicht stärker davon betroffen sind. (Man denke an Frauen wie Astrid von Friesen oder an Erin Pizzey, die sich zuerst nur für geprügelte Frauen einsetzte, bis sie realisierte, dass Männer vielleicht sogar häufiger Opfer von häuslicher Gewalt werden.) Leider führt das manchmal nur zu einem punktuellen Umdenken bei eben jenem Thema, während frau bei den Themen, mit denen sie sich nicht so gut auskennt, noch immer naiv den feministischen Leitlinien vom Täter Mann und Opfer Frau folgt. Trotzdem ist auch das Schweizer Forschungsprojekt ein Anzeichen dafür, dass allmählich ein Prozess des Nachdenkens in die Gänge kommt. Vielleicht noch nicht bei "Hello, München" und in der Führung der ARD, und auch nicht beim
Deutschen Werberat. Aber andernorts schon.




Veja Também:

- Lesermail (nachtrunk 4)
Ein weiterer Leser mailt mir zu dem britischen Gesetzesvorschlag, dem zufolge Sex mit einer betrunkenen Frau einer Vergewaltigung gleichkommen soll: Das vorgeschlagene Gesetz ist in seiner Überlegung höchst unausgereift und sexistisch. Durchaus naheliegende...

- Focus: "hohe Dunkelziffer: Warum Den Opfern Weiblicher Sextäter Niemand Glaubt"
Na schau, ein bisschen was bewegt sich auch in deutschen Leitmedien, was die Thematisierung sexueller Gewalt gegen Männer angeht: Eine Frau missbraucht ihren Partner oder sogar ein Kind. Als Täterin wird sie trotzdem nicht wahrgenommen. In der Gesellschaft...

- "positive" Diskriminierung?
Das Thema positive Diskriminierung wird zur Zeit wieder intensiver diskutiert. Im Zusammenhang mit Diskussionen rund um die Frauenquote melden sich häufiger Männer, die sich durch die Einführung einer solchen Quote benachteiligt fühlen. Die Antwort...

- Häusliche Gewalt: Geschlechterklischees Aus Medien Kaum Herauszubekommen
Die "Welt" berichtet ein weiteres Mal über die Studie des Robert-Koch-Instituts vom Mai letzten Jahres, die ergab, dass Männer ähnlich häufig wie Frauen Opfer häuslicher Gewalt werden. Bezeichnend ist indes, unter welcher Überschrift der "Welt"-Beitrag...

- Lokalradio Der Uni Leipzig: Männliche Gewaltopfer Unterversorgt
Während Gewalt gegen Frauen ein viel beachtetes Thema ist, führen Männer, die zu Opfern werden, in der Regel ein Schattendasein. Das Motto "Ein Indianer kennt keinen Schmerz" suggeriert es bereits: Männer und Jungen äußern sich selten über Gewalterfahrungen....



Veja mais em: Autos







.