Autoverkäufe brechen dramatisch ein
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Autoverkäufe brechen dramatisch ein


Wie heisst es noch, die Autobranche ist der Motor der deutschen Wirtschaft und ein guter Konjunkturindikator. Wenn das stimmt, dann läuft dieser Motor auf der Hälfte der Zylinder und stottert nur noch.

Der Automarkt ist in Deutschland im September um 17,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurückgegangen und der war schon um 50 Prozent weniger als der Vormonat 2009 nach Ablauf der Abwrackprämie. Die Zahlen von Januar bis September sehen für Deutschland noch schlimmer aus, nämlich ein Minus von 27,5 Prozent.

Am 14. April 2009 schrieb ich meine Bedenken: „Wem dient die Abwrackprämie? Werden damit deutsche Autos verkauft und Arbeitsplätze gesichert, oder ist es nur ein Strohfeuer als Wahlkampftaktik (Bundestagswahl), die zu noch mehr Verschuldung der Bürger (und des Staates) und Problemen führt?“ Die Antwort auf diese Frage haben wir jetzt.

Mit dem Betrag von insgesamt fünf Milliarden Euro hatte die Bundesregierung den Kauf von zwei Millionen Neu- und Jahreswagen bezuschusst. Jetzt ist ein gähnendes Loch im Automarkt und auch in der Staatskasse. Was für eine durchsichtige Konjunkturpolitik, die von völlig unfähigen aber machtbesessen Idioten in Berlin beschlossen wurde, die nur kurzfristig wirkt und sich jetzt rächt. Jeder der normal denken konnte wusste, durch das Vorziehen der Käufe wird danach das Loch um so grösser sein.

Aber nicht nur in Deutschland ist der Automarkt eingebrochen, in ganz Westeuropa sank die Zahl der Neuanmeldungen um 10,5 Prozent und in der ganzen EU um 9,7 Prozent, wie der europäische Herstellerverband ACEA mitteilt, was den kontinuierlichen Rückgang der Neuwagenverkäufe in den letzten sechs Monaten fortsetzt.

In Spanien sieht es ganz schlimm aus. Dort bracht der Markt um sagenhafte 27,3 Prozent ein, gefolgt von Italien -18,9 Prozent, Grossbritannien -8,9 Prozent und Frankreich -8,2 Prozent.

Diese Zahlen sind ein Spiegel wie die jeweilige Konjunktur läuft, nämlich miserabel.

Den grössten Rückgang hatte Bulgarien mit -37,8 Prozent und die grösste Zunahme Irland mit 52,3 Prozent. Nur, die 28'000 Auto mehr in Irland in sechs Monaten sind bedeutungslos, bei insgesamt 10,251,140 verkauften Fahrzeugen in der EU von Januar bis September.

Weltweit sieht es anders aus, speziell in Asien und Russland. In Indien zogen die Auto-Verkäufe im September um knapp 29 Prozent an. Auf dem chinesischen Markt legten die Verkäufe um 22 Prozent zu. In Russland stieg der Verkauf von Personenwagen und leichten Nutzfahrzeugen um mehr als die Hälfte, um sagenhafte 55 Prozent!!!

Sogar in den USA haben die Verkaufszahlen nach einem katastrophalen Tief der auch mit einer Abwrackprämie gestützt wurde wieder stärker zugelegt. Dort wurden im September 956'200 Autos verkauft, ein Plus von 28 Prozent gegenüber dem sehr schwachen Vorjahreswert.

Das heisst aber nicht, sie haben nur deutsche Autos gekauft und damit den Rückgang in Europa kompensiert. Andere Mütter haben auch schöne Töchter und die sind preiswerter, wie die Autos aus Indien und China.

In der Schweiz haben die Verkäufe im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,7 Prozent zugenommen, ohne das es eine Abwrackprämie gab, was man als gutes Zeichen werten könnte.

Wie können dann die Bundesregierung und die Medien von einem Aufschwung in Deutschland reden, wenn die so wichtigen Autoabsatzzahlen einen völligen Absturz zeigen und die Leute beim Neuwagenkauf drastisch sparen? Tatsache ist, die Menschen werden immer ärmer und können sich kein neues Auto leisten. Da wird schöngeredet und gelogen wie es nur geht, um der Bevölkerung etwas vorzumachen was gar nicht stattfindet.

Das perverse ist noch, die preiswerteren Occasionen die gesucht werden sind durch die Abwrackaktion im Schredder gelandet und weg. Eine unglaubliche Wertevernichtung.




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