2011 wird das Jahr der Lebensmittelkrise
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2011 wird das Jahr der Lebensmittelkrise


Das Welternährungsprogramm der Uno hat wegen des unablässigen Anstieges der Preise für Nahrungsmittel Alarm geschlagen. Die hohen Preise führten zu Unruhen und Instabilität, erklärte das WFP. Der Auslöser für die Revolte in Tunesien und Ägypten waren auch die stark gestiegen Lebensmittelpreise. Viele der Armen sind am verhungern oder müssen ihr ganzes Einkommen dafür ausgeben. Auch hier müssen wir uns auf steigen Kosten für die Nahrung gefasst machen. Das war auch der Grund für meinen Artikel: „Methoden der autarken Lebensmittelversorgung“, um davon weniger betroffen zu sein.

Das Bild oben zeigt Tunesier die wegen der hohen Lebensmittelpreise im Januar protestierten. In Ägypten ist es ähnlich. Fallen noch mehr Regierungen wenn die Menschen unter Hunger leiden? Jedenfalls ist es der Motor für massive Unzufriedenheit und Existenzangst und kann sich wie ein Flächenbrand ausweiten.

Anfang Februar berichtet ich hier über die extrem tiefen Temperaturen im Südwesten der USA und Mexiko, von bis zu -18 Grad. Dadurch wurden ganze Ernten vernichtet, in Gegenden die normalerweise das Wintergemüse liefern. In den US-Supermärkten haben sich deshalb die Preise für Gemüse verdoppelt und verdreifacht, die aus dem Süden stammen, wie Peperoni, Zuchini, Gurken, Salat und Spinat etc. Spargel gibt es gar keinen mehr, da diese Frucht auf den ungeschützten Feldern durch den Frost eingegangen ist.

Marktbeobachter sagen, so eine Situation haben sie seit 25 Jahren nicht mehr gesehen.

Was ganz schlimm von der extremen Kälte geschädigt wurde ist der Mais. Offizielle in Mexiko schätzen, dass vier Millionen Tonnen an Mais verloren gingen, was ca. 16 Prozent der Jahresernte bedeutet. Der Preis für das mexikanische Grundnahrungsmittel, die Tortilla die aus Mais hergestellt wird, ist vor dem Kälteeinbruch bereits gestiegen. Jetzt sind viele Experten besonders besorgt, der Preis wird weiter steigen. Zur Erinnerung, im Jahre 2007 lösten die hohen Tortilla-Preise erhebliche Unruhen in Mexiko aus.

Tortillas sind aber nur eine Sache. Mais wird für viele andere Nahrungs- mittel verwendet und wenn der Preis dafür steigt, werden diese Produkte teurer. Mais ist auch ein Futtermittel und wird den Rindern, Schweinen und Hühnern gegeben. Also wird dann Fleisch auch mehr kosten.

In den letzten sechs Monaten hat sich der Preis für Mais verdoppelt und Analysten erwarten es wird 2011 weiter nach oben gehen.

Ein zusätzlicher Preistreiber ist die Herstellung von Biokraftstoff, der in den USA hauptsächlich aus Mais gewonnen wird. Die Farmer pflanzen lieber Mais für den Biosprit an, statt ihre Felder für Nahrung zu verwenden, weil sie mehr damit verdienen. Die Beimischung von Ethanol wird ausgeweitet und von Washington gefördert und subventioniert. Die Ölkonzerne freuen sich über diese Subvention und geben sich dann auch noch "grün" in ihrer Propaganda.

Diese Perversität, das Lebensmittel verbrannt werden, um „umweltschonend“ zu Fahren, ist echt krank und haben wir den Umweltnazis zu verdanken, die uns dauernd diktieren, wie wir uns zu verhalten haben. Die Hungernden auf der Welt sind ihnen egal und sollen offenbar verrecken. Die Ausrottung der Menschheit aus Umweltschutzgründen ist ja bei ihnen Programm, denn es gibt sowieso zu viele in ihren Augen und Kinder sind schlecht für den Planeten, sagen sie.

Vergange Woche hat die USDA ihre neueste Vorhersage für die Lieferung und den Bedarf an landwirtschaftlichen Produkte (WASDE) veröffentlicht. Am Ende der diesjährigen Saison wird die USA nur 17 Mio Tonnen Mais auf Lager haben, nur 5 Prozent des jährlichen Bedarfs. Das ist der niedrigste Wert seit 1995. Die Hauptverwendung ist für Ethanol, Tierfutter und für den Export. Um zu sparen wird der Export eingeschränkt, was hauptsächlich Europa trifft.

Beim Weizen steigen die Preise auch. Wie hier berichtet wird, hat der Weizenpreis an der Wiener Getreidebörse die 300-Euro-Marke durchbrochen und markiert damit ein neues Rekordhoch seit dem EU-Beitritt im Jahr 1995. Seit August ist der Weizenpreis an der Wiener Getreidebörse damit um rund 65 Prozent gestiegen.

Die Dürre in Russland und China, die Flut in Australien sowie die extreme Kälte im US-Hauptanbaugebiet haben die Weizenpreise international in die Höhe schnellen lassen. Russland hat ein Exportverbot verhängt, um ihre eigene Versorgung sicherzustellen. Weiters ist das Weizenangebot aus der Ernte 2010 knapp. "Spezifisch für Österreich ist die verregnete Ernte in Tschechien und Bayern, welche die Nachfrage nach österreichischem Weizen zusätzlich angeheizt haben", so der Chef der Getreidebörse Josef Dietrich.

Dann berichtet der Guardian über eine Studie des amerikanischen Landwirtschaftsministerium (USDA) in der steht, „vier der üblich vorkommende Hummelarten sind in den USA um 96 Prozent in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen.“ Bienen und Hummeln sind aber für 90 Prozent der Bestäubung der angebauten Feldfrüchte verantwortlich. Sollte diese Zahl aus den USA annähernd stimmen, und in Europa gehen die Binnenvölker auch stark zurück, dann ist unsere Lebensmittel- versorgung in echten Schwierigkeiten.

Aber, „zum Glück“ haben die Agrarkonzerne neue Sorten gezüchtet, die keine Bestäubung mehr benötigen, um Früchte zu tragen. Was für ein Zufall. Es sieht so aus, wie wenn die Lebensmittelkrise diesen Gangstern einen perfekten Grund und Rechtfertigung liefern wird, die bisher eingeschränkten Märkte in Europa und Japan für ihr Dreckzeug zu öffnen, wie die von Wikileaks veröffentliche Depeschen andeuten.

Viele Experten sagen voraus, Öl wird demnächst auf 150 bis 200 Dollar steigen. Der Ölpreis hat aber eine grosse Wirkung auf die Lebensmittel- preise. Es ist der Treibstoff für die Landmaschinen, von der Aussaat bis zur Ernte, für die Herstellung der Dünger und der Pestizide notwendig, bis zur Verarbeitung und zum Transport der Lebensmittel in die Geschäfte. Wird Benzin teuerer, steigen auf die Preise für die Nahrung.

Die Spekulanten treiben auch noch die Preise für Lebensmittel hoch. Da sie aus dem fallenden Dollar und wertlosen Giftpapieren aussteigen, schichten sie auf etwas „handfestes“ wie Lebensmittel-Commodities um. Die deutsche Welthungerhilfe forderte deshalb die Bundesregierung auf, sich im Zuge der Reform der europäischen Finanzmarktrichtlinien für einen Stopp der übermässigen Spekulation mit Agrar-Derivaten einzusetzen.

Wenn die Vorräte zu Ende gehen, werden Millionen Menschen in den Hunger getrieben, weil sie sich ihre täglichen Mahlzeiten nicht mehr leisten können“, erklärte Wolfgang Jamann, Generalsekretär der Welthungerhilfe.

Eines ist klar, Nahrungsknappheit und hohe Lebensmittelpreise werden immer schlimmer und sich zu einer globalen Krise 2011 entwickeln. Menschen müssen jeden Tag essen, egal wie die Wirtschaft läuft und sie verlangen danach. Deshalb ist es sinnvoll sich mit einem Vorrat an Lebensmittel einzudecken und über eine Selbstversorgung wie bereits erwähnt nachzudenken. Wir sichern ja sonst auch alles ab, warum nicht unsere so wichtige Ernährung?




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