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"Szenelokalverbot gleich Konzentrationslager?"
Egal, wohin man in der Geschichte der Menschheit schaut: Männer waren fast immer härter vom Unheil betroffen als Frauen. Der israelische Historiker Martin van Creveld hat diesem Thema ein komplettes Buch gewidmet. In bemerkenswerter Weise ist es der feministischen Bewegung allerdings gelungen, das Leiden von Frauen immer besonders hervorzuheben. Besonders fragwürdig wird diese Strategie, wenn es um das Homosexuellen-Manhmal geht, mit dem man den Opfern des Dritten Reichs gedenken soll. Die FAZ berichtet darüber, wie es der lesbischen Lobby mit entscheidender Unterstützung von Alice Schwarzers "Emma" gelungen war, einen fragwürdigen Kompromiss durchzusetzen, bei dem schwuler wie lesbischer Opfer gedacht werden sollte. Nur vergleicht man hier schwer Vergleichbares:
Denn anders als eine Schwulen-Verfolgung, in deren Rahmen rund hunderttausend Männer polizeilich registriert, mehr als fünfzigtausend gerichtlich belangt, bis zu fünfzehntausend in Konzentrationslager gebracht und einige tausend getötet wurden, hat es eine Lesben-Verfolgung im Hitlerstaat nie gegeben - wenn man mit Verfolgung massenhafte Inhaftierungen und Tötungen assoziiert. Das verneint zwar auch die Gedenktafel des neuen Denkmals nicht: "Weibliche Homosexualität wurde nicht strafrechtlich verfolgt." Doch war für besagten Kompromiss ausreichend genug, dass auch lesbische Frauen, wenn sie in Konflikt mit dem Regime gerieten, Repressionen ausgesetzt waren, dass auch sie, wie es auf der Tafel heißt, unter der Zerstörung der "Lebenswelten" der schwul-lesbischen Szene litten, "eingeschüchtert und unter stetem Zwang zu Tarnung" lebten. Derart rundgeschliffen sind die Formulierungen auf dieser Tafel, dass kaum einer der Besucher, die an diesem Wochenende zum "Christopher Street Day" nach Berlin kommen und das Denkmal nicht ohne Stolz aufsuchen werden, pietätvoll zwischen jenen zu unterscheiden vermag, die Furchtbares zu erleiden hatten, und jenen, die zwar ausgegrenzt und diskriminiert, aber eben nicht verfolgt wurden.
Andererseits fühlt sich Alice Schwarzer bekanntlich heute noch wie eine Jüdin, nur weil sie eine Frau sei. Wer einen derart verzerrten Blick auf die Gegenwart hat, hat ihn mit großer Wahrscheinlichkeit auch auf die Geschichte.
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