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"Ein ganz geheimes Leben"
Zwischen den Jahren habe ich mir unter anderem den Film The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben angesehen: ein brillanter, inspirierender Film, der ähnlich wie etwa Selma daran erinnert, dass anderen sozialen Minderheiten im letzten Jahrhundert weit übler mitgespielt wurde als uns Männerrechtlern, die wir in der Regel "nur" mit Rufmord und sozialer Ausgrenzung bedroht werden. Der Film handelt von Alan Turing, einem der größten Genies der Weltgeschichte, der nicht nur für die Erfindung des Computers wegbereitend war, sondern auch entscheidend dabei half, den Krieg gegen das Dritte Reich zu gewinnen, aber leider statt der falschen Gesinnung wie wir Maskulisten die falsche sexuelle Orientierung besaß, weshalb ihm dafür nicht gerade angemessen gedankt wurde. (Turing wurde stattdessen von den durchgeknallten "Homo-Heilern", die damals noch in einer Machtposition waren, zu einer chemischen Kastration verurteilt und brachte sich zwei Jahre später offenbar als Folge davon um.)
Bemerkenswert ist aber auch eine ganz spezielle Szene dieses Films: Auf der Suche nach Mitarbeitern unterzieht Turing die Bewerber einem Test, bei dem diese ein Kreuzworträtsel in unter sechs Minuten lösen sollen. Dieser Test wird von Turing als unmöglich betrachtet: Er selbst brauche dazu acht Minuten und wolle nur sehen, wie die Bewerber an eine solche unlösbare Herausforderung herangingen. Wenn ich jetzt noch erwähne, dass es unter den Bewerbern eine einzige Frau gab – die von Keira Kneightley gespielte Wissenschaftlerin Joan Clarke – kann man sich schon denken, was passiert: Natürlich löst sie dieses Rätsel in fünfeinhalb Minuten, womit sie intelligenter wäre als eines der bedeutendsten Genies in der Geschichte der Menschheit.
Unweigerlich fühlt man sich beim Sehen dieser Szene an all die anderen Frauenfiguren des Gegenwartskinos wie beispielsweise Rey aus Star Wars erinnert, deren politischer Sinn und Zweck daraus zu bestehen scheint, die Ideologie von der Frau als überlegenem Menschen in die Köpfe der Bevölkerung zu hämmern. Und wie könnte man das besser machen als mit einer historischen Person wie Joan Clarke, die es ja tatsächlich gab. Aber gab es auch die so bizarr geschilderte Situation, die zu ihrer Einstellung führte? Natürlich musste ich das nachrecherchieren. Das Ergebnis überrascht kaum:
Clarke was recruited to Bletchley Park by her former academic supervisor (and Turing’s partner in improving the Bombe) Gordon Welchman; she didn’t win the role by excelling in a crossword competition.
Vielleicht werden die Menschen in vielen Jahrzehnten auf die Filme des feministischen Zeitalters und die darin transportierten Ideologien genauso befremdet zurückschauen wie wir das heute etwa mit Blick auf die Werke der Kolonialzeit tun. Es ist faszinierend wie sehr sich der Glaube an Frauen als bessere Menschen inzwischen verselbständigt hat.
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