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"Die Hämorrhoide als Metapher für unterdrückte Sexualität"
Es gibt bestimmte überregionale Zeitungen, wo man sich sehr sicher sein kann, nicht plötzlich mit Berichten über eine Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft behelligt zu werden. Dazu gehört meistens (nicht immer) die "taz", außerdem (bislang immer) die "Frankfurter Rundschau" und die "Zeit". In der "Zeit" Entsprechendes zu lesen ist für mich ähnlich schockierend wie wenn mich der katholische Pfarrer aus unserer Gemeinde unvermittelt zu einer Runde Gruppensex mit bekannten Pornostars eingeladen hätte. Während ich auf diese Einladung immer noch warte, hat mich die "Zeit" heute kalt erwischt:
Der amerikanische Sozialpsychologe Roy B. Baumeister hat eine empirische Studie zur gesellschaftlichen Benachteiligung des Mannes vorgelegt. Baumeister hat wissenschaftlich herausgefunden, dass weltweit die Mehrzahl der politischen Gefangenen Männer sind. Bei den zum Tode Verurteilten liegt der Männeranteil über 80 Prozent. Die Mehrzahl der Obdachlosen und der unterbezahlten Hilfsarbeiter sind Männer. Tödliche Arbeitsunfälle in den USA betreffen zu 93 Prozent Männer. Von den US-Soldaten, die im Irakkrieg fallen, sind sogar mehr als 95 Prozent Männer. In Deutschland gibt es ebenfalls ein krasses Beispiel für die Benachteiligung des Mannes.
Ab hier wird es leider wieder ein bisschen absurd, denn als "krasses Beispiel" wird ausgerechnet Charlotte Roches Roman "Feuchtgebiete" aufgeführt. Motto: Wenn ein Mann so einen Quatsch geschrieben hätte, wäre er dann auch zum literarischen Star am Bücherhimmel aufgerückt? Naja, Männer haben mit anderem inhaltschwachen Unfug Massenauflagen erzielt. Dennoch bleibt von diesem Artikel ein bemerkenswerter Tabubruch in der "Zeit".
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