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Zwei Interviews zur Benachteiligung von Jungen und Männern
Professor Matthias Franz und Professor Walter Hollstein schaffen weiter Bewusstsein für unsere Themen. Aus letzerem Interview sei hier ein kurzer Auszug zitiert, da er die Männerrechtsbewegung und damit auch Genderama direkt betrifft:
Die Männerbewegung ist kein kohärentes Gebilde, sondern setzt sich aus unterschiedlichen Gruppierungen mit unterschiedlichen Zielen und Beweggründen zusammen. Es gibt einen größeren profeministischen Zweig, wie er sich zum Beispiel im "Bundesforum für Männer" zeigt. Deren Vorsitzender entblödet sich zum Beispiel nicht festzustellen, dass ihn die Bildungsmisere der Jungen nicht "beunruhige". Geldgeber dieses Vereins ist im Übrigen das Bundesfrauen und -Familienministerium. Das andere Extrem verkörpern die "Antifeministen", die eine traditionelle, auch hegemoniale Männlichkeit vertreten, die häufig frauenfeindlich und auch homophob erscheint. In der Mitte lassen sich die "Männerrechtler" verorten, die seit Jahren auf die vielfältigen Diskriminierungen gegenüber Jungen und Männern verweisen, zum Beispiel die Gruppe "Manndat". Diese Gruppierungen pflegen auch einen unterschiedlichen Opferdiskurs. Die Profeministen sehen grundsätzlich nur Frauen als Opfer, die "Antifeministen" ebenso grundsätzlich nur Männer. Die Männerrechtler zeigen im Regelfall einigermaßen sachlich die Benachteiligungen von Männern auf. Den feministischen Opferdiskurs nun auf männliche Seite zu verschieben, ist sicher unsinnig. Wichtig (ist) eine sachliche Bestandsaufnahme der gesellschaftlichen Lage von Jungen und Männern. Dazu gibt es bisher allenfalls ansatzweise Material. Im jüngsten "Gleichstellungsbericht" der Bundesregierung kommen interessanterweise Jungen und Männer nicht vor.
Es ist angesichts solcher Worte für mich in keiner Weise nachvollziehbar, wie ein Vogel wie Markus Theunert auf die Idee kommt zu behaupten, dass Professor Hollstein zunehmend "radikalisiere". (Wenn man jetzt mal von Theunerts Freundschaft mit dem Profeministen Gesterkamp als denkbares Motiv für solche Unterstellungen absieht.) Vielleicht sollte sich das Theunert-Lager einmal überlegen, ob es für Männer und Jungen nicht doch wichtigere Anliegen gibt, als im Unterricht Pornos gucken zu dürfen.
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