Wikipedia: Eintrag "Maskulismus" gelöscht, Eintrag "Arne Hoffmann" unter Beschuss
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Wikipedia: Eintrag "Maskulismus" gelöscht, Eintrag "Arne Hoffmann" unter Beschuss


Der Wikipedia-Eintrag "Maskulismus" wurde heute nachmittag gelöscht. Über die meines Erachtens ideologisch begründete Aktion, die dies zum Ziel hatte, hatte ich bereits hier am 28. Dezember 2008 gebloggt. Daraufhin setzte bereits am folgenden Tag eine Bearbeitung des Wikipedia-Artikels über mich selbst ein. Nachdem zuvor schon meine Auszeichnung durch den Belfort-Bax-Preis getilgt worden war, versucht nun vor allem ein Wikipedianer mit dem Nick "Winterreise", mich in die Ecke der sogenannten "Neuen Rechten" zu schreiben. So heißt es auf der Diskussionsseite zu meinem Artikel etwa mit Bezug auf die "Junge Freiheit": "Hoffmann ist ein erklärter Anhänger dieser Zeitschrift (sic!) und ihrer geistigen Ausrichtung" – eine Behauptung, die sowohl in meinem politischen Umfeld als auch im Hause "Junge Freiheit" vor allem für Heiterkeit und Kopfschütteln sorgen dürfte. Offenbar kann nicht jeder Wikipedianer nachvollziehen, dass manche Leute sich auch mit Menschen unterhalten und für deren Meinungsfreiheit eintreten, mit denen sie selbst politisch kaum übereinstimmen. Sowohl die Seite zu meinem Wikipedia-Eintrag als auch die Diskussionsseite sind im übrigen für neue Benutzer gesperrt; man kann also weder korrigieren, noch auch nur Einspruch einlegen.

Für mich persönlich sind solche Manöver ärgerlich, aus Sicht der Medienkritik indes durchaus interessant. Seit Jahren vertrete ich die These, dass in den traditionellen Medien Menschen, die sich für die Meinungsfreiheit Verfemter einsetzen, häufig auf ähnliche Weise verfemt werden. Eine Reihe von Beispielen habe ich in meinen Büchern zu Martin Hohmann und Eva Herman geliefert. Die Vorgänge in der Wikipedia liefern derzeit starke Belege, dass sich in den neuen Medien, im Web 2.0, dieselben Mechanismen abspielen. Falls sich jemand für einen faireren Umgang der Wikipedia beispielsweise mit mir einsetzt, sollte das wohl besser kein Prominenter mit eigenem Wikipedia-Eintrag sein. Andernfalls dürfte er wohl damit rechnen, dass sein eigener Eintrag ebenfalls zügig bearbeitet wird.

Mit diesen Methoden gelangen Internet-Nutzer, die selbst komplett anonym bleiben, zu einer bemerkenswerten gesellschaftlichen Machtposition – zumindest solange allzu viele Menschen die deutsche Wikipedia für eine seriöse, zitierfähige Quelle halten. Man kann hier als vernünftige Reaktion auf diesen Unfug wohl nur öffentlich darauf aufmerksam machen.




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